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VeloLAB

Die Innovationsplattform für das gesamte Fahrrad-Ökosystem
Projektzeitraum

1.1.2022 - 31.12.2023

Land

Bund bzw. bundesweit

Stand der Information

28.2.2022

Das VeloLAB ist eine digitale und analoge Innovationsplattform für die Zukunftsfragen rund um fahrradspezifische Produkte, Dienstleistungen und Infrastruktur für kommunale, wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure des Radverkehrssektors.

Beschreibung

Auf Grundlage einer 2019 durchgeführten Machbarkeitsstudie, die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) finanziert wurde, zeigte sich deutlich, dass es im Fahrradsektor keine gezielte und exklusive Innovationsförderung gibt und auch Inkubatoren- oder Acceleratorenprogramme in der Fahrradindustrie fehlen. Die Mobilitätswelt bietet zahlreiche Innovationsförderprogramme mit einem Fokus auf der Förderung von digitalen Anwendungen, Dienstleistung und Projektentwicklung im Bereich Infrastruktur und Kommunikation. In der konkreten Produktentwicklung mangelt es allerdings an Unterstützung, insbesondere für das Fahrrad. Allgemeine Gründungshilfen werden vorrangig Start-Ups angeboten, unter anderem durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) oder das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). An zahlreichen Orten bündeln sich Initiativen aus dem Mobilitätsbereich, darunter fallen beispielsweise das HOLM (House of Logistics and Mobility) in Frankfurt, der Hardware-Coworking-Space MotionLab.Berlin oder die Drivery in Berlin.

Mit dem Ziel, die unterschiedlichen Akteure des Fahrradsektors zu einer gemeinsamen Produktentwicklung zusammenzubringen, wurde das VeloLAB als digitale und analoge Innovationsplattform auf den Weg gebracht. Der Lerneffekt aus den letzten Jahren ist, dass Innovationen in der Fahrradbranche maßgeblich durch Start-ups und kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) angestoßen werden, die sich durch den Start-Up-Fokus nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen. Der entscheidende Unterschied beim VeloLAB zu firmeninterner Innovation ist die offene und transparente Struktur beim Entwicklungsprozess und die Einbindung vieler unterschiedlicher und internationaler Akteurinnen und Akteure, sowie die Arbeit an Projekten, die über die Kapazität und Mittel einer einzigen Firma oder eines Akteures hinausreichen. Außerdem werden Innovationen branchen-, sektoren- und akteursübergreifend vorangebracht und gemeinsam mit den infrastrukturellen Gegebenheiten, sowie kommunikativen Möglichkeiten entwickelt. Die Vielfalt an Innovationen fließt in die Entwicklung unterschiedlicher Geschäftsbereiche und Anwendungsfälle in den folgenden Bereichen: B2B (business to business), B2C (business to consumer), B2G (business to government), um den Radverkehr ganzheitlich voranzubringen, sowohl auf Produkt- und Dienstleistungsebene als auch im Bereich der Infrastruktur.

Für die Ziele des VeloLAB Netzwerks dienen die folgenden Indikatoren als Messwerte:

  1. Vernetzung: Mehr als 350 registrierte Mitglieder nach zwei Jahren und ab 2023 zahlende Nutzerinnen und Nutzer
  2. Vermittlung und Wissenstransfer: Mehr als 15 durchgeführte Online- und Präsenzveranstaltungen nach zwei Jahren. Die Veranstaltungen sind qualitativ hochwertige, kuratierte Veranstaltungen, die einen unterschiedlichen Akteursmix berücksichtigen. Darunter fallen mindestens drei Großveranstaltungen, sowie mindestens zehn Onlineveranstaltungen, die zu bestimmten Themen innerhalb der ersten zwei Jahre durchgeführt werden.
  3. Projektentwicklung: Drei durch das VeloLAB initiierte Projekte. Diese Projekte zeichnen sich durch eine akteursübergreifende Zusammenarbeit und durch einen innovativen Charakter aus.

Das Projekt VeloLAB wurde innerhalb der Berliner Agentur Velokonzept initiiert. Seit knapp 25 Jahren führt Velokonzept den Branchen-Think-Tank BIKEBRAINPOOL, ein Netzwerk der Entscheiderinnen und Entscheider der Fahrradbranche, und fördert Prozesse für die Entwicklung der Fahrradbranche, beispielsweise im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Kooperation und den Blick in andere Branchen. Seit 2017 engagiert sich Velokonzept für Start-Ups im Fahrradbereich, fördert die Kooperation zwischen Start-ups und Mittelstand und führt regelmäßig Veranstaltungen zu den Themen Start-Up und Innovation durch.

Die Plattform VeloLAB funktioniert am besten, wenn möglichst viele unterschiedliche Partnerinnen und Partner, Akteurinnen und Akteure zusammenarbeiten. Die zwei Fokusgruppen sind Kommunen (definiert als Städte, Gemeinden, Bezirke, Ministerien und Institute) sowie die Fahrradindustrie (Industrie, Mittelstand, Start-Ups). Weitere wichtige Akteursgruppen sind Forschung, Zivilgesellschaft und andere Branchen sowie Medien. Das VeloLAB will die Anlaufstelle für die unterschiedlichen Akteure werden und Übersetzungsleistung und gegenseitiges Verständnis zwischen den Akteurinnen und Akteuren kultivieren. Für den Aufbau des VeloLABs ist die Zusammenarbeit mit einer Vielfalt an Partnerinnen und Partnern nötig. Diese unterscheiden sich in ideelle Partnerinnen und Partner (Netzwerke, Verbände, Cluster, öffentliche Einrichtungen) und Gründungspartnerinnen und -partner (Co-Finanzierungspartnerinnen aus der Industrie) sowie unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren des Fahrradsektors.

In gemeinsamen Design-Thinking-Workshops sollen die unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure mögliche Innovationsbereiche definieren und gemeinsam Innovationsprojekte in den Bereichen Produkt, Infrastruktur und Dienstleistung vorantreiben. Ziel ist es, bis Ende 2023 vorzeigbare „Prototypen“ vorzuweisen. Dabei liegt auch ein wichtiger Aspekt auf der Kommunikation über die verschiedenen Entwicklungen im Fahrradsektor im Bezug auf Innovation. Neben diesen aktiv vorangetriebenen Innovationsprojekten soll das VeloLAB auch der Vermittlung und Vernetzung dienen.

Außerdem wird es zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema Innovation im Radverkehr geben, die vom VeloLAB veranstaltet werden oder wo das VeloLAB präsent ist. In die Förderung dieses Projektvorhabens fließen Mittel des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) sowie 30 Prozent Drittmittel aus der Fahrradindustrie in Form von Mitgliedsbeiträgen der Gründungsmitglieder.

Innovationscharakter des Projekts

Warum handelt es sich um ein gutes, innovatives, nachahmenswertes und / oder nachhaltiges Beispiel und auf welche Einsatzbereiche lässt es sich übertragen?

Eine Bündelung von Innovation rund um den Radverkehr gibt es bisher in Deutschland nicht. Aus anderen europäischen Ländern wie Schottland ist bekannt, dass solche Bündelungen von unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren sowie eine zentrale Anlaufstelle die Innovationen im Radverkehr voranbringen können. Durch die neue Plattform kann das VeloLAB die Probleme und Herausforderung von Industrie und Kommunen zusammenbringen und die Innovation direkt in den Städten und im Alltag integrieren. Die konzipierten Lösungen sollen auch helfen, das Fahrrad in anderen Bereichen des städtischen und persönlichen Alltags stärker zu integrieren, weswegen Kooperationen mit Wohn-und Baugewerbe, Smart-City-Akteurinnen und -Akteuren oder Digitalisierungsunternehmen angedacht sind.

Foto von der feierlichen Eröffnungsveranstaltung des VeloLAB. Mehrere Personen stehen auf einer Art Bühne, dem Fotografen zugewandt, während eine Art Konfetti von oben herabregnet. Launch des VeloLAB in Berlin
Eröffnungsveranstaltung des VeloLAB am 8.4.2022 in Berlin

Projektlaunch

Der Startschuss für diese Innovationsplattform ist am 8.4.2022 im Rahmen einer feierlichen Eröffnung mit mehr als 100 Gästen im MotionLab Berlin gefallen:

Innovationsplattform VeloLAB startete am 8.4.2022 in Berlin

Finanzierung

Finanzierung

Bundesmittel, Private Mittel (ohne Sponsoring und Spenden), Sonstige.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert, im Zeitraum von Januar 2022 bis Dezember 2023.

Den größten Anteil machen die Personalkosten aus, die sich gleichmäßig auf das Projekt verteilen. Veranstaltungsmittel verteilen sich ebenso gut über das Jahr. Zu Beginn des Projekts fallen unterschiedliche Set-Up-Kosten für Website, Aufbau der Plattform und Erstellung von Materialien an.

Gesamtvolumen

Rund 642.000 Euro. Davon sind rund 448.000 Euro Bundesmittel. Knapp 4.000 Euro stammen aus privaten Mitteln und knapp 190.000 Euro aus anderen, sonstigen Mitteln.

Evaluation

Die Prozess- (und Wirkungs-)Evaluation des VeloLAB wird im Hinblick auf Projektziele und Förderschwerpunkte des NRVP dargelegt. Das VeloLAB setzt den Fokus auf folgende Leitziele des Nationalen Radverkehrsplans 3.0: Fahrrad & Wirtschaft und Fahrrad & Infrastruktur.

Am Rande fördert das VeloLAB die interdisziplinären Dialogprozesse, in dem das VeloLAB als Vermittler zwischen der Fahrradindustrie, den öffentlichen Einrichtungen aus Bund, Land und Kommune, der Zivilgesellschaft, Forschung und anderen Bereichen fungiert.

Die Prozessevaluation erfolgt intern durch das VeloLAB-Team. Hierzu werden regelmäßig ein Bericht über die bisherigen Fortschritte erstellt und Interviews mit den Mitgliedern geführt, um frühzeitig Entwicklungen zu erkennen. Die Prozessevaluation erfolgt halbjährlich durch kurze Statusberichte und Abgleich der Indikatoren.

  • Vernetzung verschiedener Akteurinnen und Akteure zur Förderung von innovativen Mobilitätskonzepten: Die Anzahl der registrierten Mitglieder nach zwei Jahren sollte +350 registrierte und zahlende Nutzerinnen und Nutzer sein.
  • Wissenstransfer zur Innovationsentwicklung: Nach zwei Jahren, die Anzahl der durchgeführten Online- und Präsenzveranstaltungen soll +15 sein (inklusive mindestens drei Großveranstaltungen, mindestens zehn Online-Veranstaltungen)
  • Projektentwicklung für zukunftsgerichtete Mobilitätskonzepte: drei Projekte, die sich durch eine akteursübergreifende Zusammenarbeit und durch einen innovativen Charakter auszeichnen.

Projektträger & Beteiligte

Projektleitung

Unternehmen, Universität, Verband, Verein, Private

Projektleitung (Institution)

Isabell Eberlein, Velokonzept

Projektbeteiligte Institutionen

Velokonzept

Laufzeit

Januar 2022 bis Dezember 2023

Ansprechpartner(in) auf Projektebene / Trägerorganisation

Isabell Eberlein, Geschäftsführerin Velokonzept, Projektleiterin VeloLAB

Straßburger Straße 55

10405 Berlin

+49 (0)30 311 65 14 18

VeloLAB - Webseite

Erscheinungsdatum: 11.3.2022

Autor: Isabell Eberlein, Geschäftsführerin Velokonzept