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PendlerRatD-PLUS

Anreizsystem zur Motivation des Radfahrens für Pendlerinnen und Pendler
Projektzeitraum

1.1.2022 - 30.6.2024

Land

Baden-Württemberg

Stand der Information

9.3.2022

PendlerRatD-PLUS beinhaltet die Entwicklung einer nativen Anreiz-App zur Nutzung des Fahrrads auf dem Weg zur Arbeit gepaart mit forschungsbasierten Studien und Kampagnen sowie ergänzenden innovativen Dienstleistungen für Unternehmen (Business-Services) für eine Etablierung in Deutschland.

Das Logo zeigt ein skizziertes Fahrrad in weiß auf blauem Hintergrund, sowie einen skizzierten lachenden Mund unter dem Rad.

Beschreibung

Stand 2018 werden in Deutschland nur rund 11 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad erledigt. Der Radverkehrsanteil soll in Deutschland noch deutlich ausgebaut werden, um die Verkehrswende voranzutreiben und damit positive Umwelt- und Gesundheitseffekte herbeizuführen. Es besteht im gesamten Bundesgebiet ein steigendes Interesse bei Unternehmen an nachhaltiger Mitarbeitermobilität, diese Unternehmen stehen im Kontext des Mobilitätsmanagements aber oftmals noch am Anfang. Das Automobil ist insgesamt das beliebteste und am häufigsten verwendete Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit. Dies führt zu langen Staus und hohen Feinstaubbelastungen in den Städten, was ein Ärgernis für Anwohnerinnen und Anwohner, Pendlerinnen und Pendler darstellt.

Im Rahmen des NRVP-Projekts PendlerRatD wurde eine Plattform entwickelt, auf der Arbeitgeber Anreize setzen können, um Mitarbeitende zur Nutzung des Fahrrads für den Arbeitsweg zu motivieren. Diese Plattform und die durchgeführten Studien sollen daher nun im gesamten Bundesgebiet im Zuge von PendlerRatD-PLUS ausgerollt werden, um bundesweit eine Trendwende im Pendeln herbeizuführen.

Ziel des Projektes

Ziele von PendlerRatD-PLUS sind daher:
• Im gesamten Bundesgebiet werden motorisierte Berufspendlerinnen und Berufspendler zum Wechsel auf nachhaltige Mobiltitätsangebote motiviert.
• Eine Befragung der Mitarbeitenden bei den Projektpartnern aus Verwaltung und Industrie zum Mobilitätsverhalten wird durchgeführt. Dabei werden Versuchspersonen für Pilotphasen und App-Testerinnen und Tester rekrutiert.
• Die bereits bestehende PendlerRatD-Plattform des Vorgängerprojekts PendlerRatD, welche auf der PendlerRatD-Webseite basiert, wird in eine native App überführt und um neue Funktionalitäten ergänzt, z.B. durch die Entwicklung einer Trackingfunktion.
• Die PendlerRatD-App wird dabei wechselwillige motorisierte Berufspendlerinnen und Berufspendler informieren und motivieren, das Fahrrad zu nutzen. Dabei werden durch den Arbeitgeber gesetzte Anreize im Bonusmodul die Motivation zur Nutzung des Fahrrads steigern. Die Probanden werden dabei begleitet und die Ergebnisse evaluiert.
• Erfahrene Radpendlerinnen und Radpendler werden ebenfalls integriert werden, indem sie die PendlerRatD-App testen und so zu ihrer Weiterentwicklung beitragen.
• Pendlerinnen und Pendler werden verstärkt zur kombinierten Nutzung von Verkehrsmitteln des Umweltverbunds und insbesondere der Kombination der Nutzung des Fahrrads und des ÖPNV motiviert.
• Innerhalb des Projekts wird eine Kommunikationskampagne für friedliches und respektvolles Miteinander im Straßenverkehr erarbeitet und erprobt. Für die Teilnehmenden der Pilotphasen sowie die bereits aktiven Radpendlerinnen und Radpendler besteht die Möglichkeit, sich aktiv an der Ausarbeitung der Kampagne zu beteiligen.
• Unter Nutzung der Infrastruktur des Virtual Reality Labors der Hochschule Heilbronn werden die zwei Zielgruppen Rad- und Autofahrer für das Thema Sicherheit im Straßenverkehr sensibilisiert.
• Die Projektpartner aus Verwaltung und Industrie werden während der gesamten Projektlaufzeit Unterstützung durch das PendlerRatD-Team erfahren, beispielsweise bei der Konzeption von Challenges für die Mitarbeitenden oder bei der Auswertung der Daten im Bereich der Pendelbilanzen.

Durch PendlerRatD-PLUS werden Angebote für Arbeitgeber und Angestellte zur Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel, wie dem Fahrrad, geschaffen. Damit leistet PendlerRatD-PLUS einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Verkehrsverhältnisse und Lebensqualität sowie zur Gesundheitsförderung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Bürgerinnen und Bürgern. Außerdem wird ein höherer Radverkehrsanteil erzielt, weshalb das Projekt auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt hat. Darüber hinaus wird PendlerRatD-PLUS einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Datengrundlage von Modalsplit/Pendelverkehren leisten. Durch die Ausarbeitung und Umsetzung eines Marketingprogramms wird PendlerRatD-PLUS die Aufmerksamkeit für das Fahrradfahren im Straßenraum gegenüber der Verkehrspolitik und Öffentlichkeit steigern. Am Ende des Projekts wird ein zusammenfassender Abschlussbericht verfasst, wissenschaftliche Publikationen sind geplant.

Innovationscharakter des Projekts

Warum handelt es sich um ein gutes, innovatives, nachahmenswertes und / oder nachhaltiges Beispiel und auf welche Einsatzbereiche lässt es sich übertragen?

PendlerRatD-PLUS zeichnet sich durch folgende innovative Elemente aus:
1. Die gezielte Ansprache und Fokussierung auf Berufspendlerinnen und Berufspendler. Diese Gruppe leistet einen nicht unwesentlichen Beitrag zur herausfordernden Verkehrssituationen und ist damit ein wesentlicher Stellhebel für die Verbesserung der Verkehrssituation.
2. Die Entwicklung und stetige Verbesserung einer nativen App, die ihren Nutzern die Vorteile des Fahrradfahrens bzw. die Kombination Fahrrad-ÖPNV aufzeigt. Die PendlerRatD-App reportet in den drei Säulen der Nachhaltigkeit, bietet die Möglichkeit sich in Challenges gegenseitig herauszufordern und soll verschiedene Funktionalitäten (z. B. Trackingfunktion) bieten, die das Pendeln mit dem Rad auf Dauer attraktiv gestalten.
3. Die Entwicklung einer Kommunikationskampagne, die zu einem friedlicheren und respektvolleren Miteinander im Straßenverkehr führt.
4. Die Nutzung von Virtual Reality Technik zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr. Die Verkehrsteilnehmer werden in verschiedenen Szenarien durch die Nutzung von Virtual Reality Techniken auf heikle Situationen im Straßenverkehr vorbereitet und so dauerhaft ein besseres Verständnis für die anderen Verkehrsteilnehmer entwickeln.

Finanzierung

Finanzierung

Bundesmittel, private Mittel, Sonstige

Gesamtvolumen

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert. Das Gesamtvolumen beträgt 443.850,78 Euro. Davon stammen 407.200,78 Euro aus Bundesmitteln.

Evaluation

Der Erfolg des Projekts wird während der 2,5-jährigen Projektlaufzeit an festen Kriterien gemessen. Hierfür erfolgt eine kontinuierliche Prozessevaluation, die sich über die Gesamtlaufzeit erstreckt. Alle Arbeitspakete beinhalten Meilensteine. Zum Erreichen der Meilensteine werden Tätigkeitsberichte erstellt. Die Einbindung zahlreicher Experten aus der Praxis (Projekt-Beirat) gewährleistet zudem eine Qualitätssicherung hinsichtlich Akzeptanz, Umsetzbarkeit und Nutzen der entwickelten Maßnahmenpakete.

Projektträger & Beteiligte

Projektleitung

Unternehmen, Universität, Verband, Verein, Private

Projektleitung (Institution)

Prof. Dr. Jana Heimel, Fakultät für International Business, Hochschule Heilbronn

Projektbeteiligte Institutionen

Projektdurchführung:

  • Hochschule Heilbronn

Weitere Projektpartner Projektpartner (Stand 9.3.2022):

  • Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e. V.
  • Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, Landesverband Baden-Württemberg (ADFC) e.V. Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V.
  • AOK Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts Bezirksdirektion Heilbronn-Franken
  • Bechtle AG
  • Bosch eBike Systems
  • Dieter Schwarz Stiftung gGmbH
  • Feine Räder GmbH
  • Fraktion Grüne im Landtag von Baden-Württemberg
  • Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr GmbH
  • highQ Professional Services GmbH
  • HNV GmbH
  • Hochschule Heilbronn, UniTyLab
  • IBES Baugrundinstitut GmbH
  • Klima-Bündnis
  • Komoot GmbH
  • Landkreis Heilbronn
  • LIFe e.V.
  • Movelo GmbH
  • Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH
  • Ortlieb Sportartikel GmbH
  • SKS Germany GmbH
  • Stadt Frankfurt am Main
  • Stadt Ludwigshafen am Rhein
  • Stadt Neckarsulm
  • Stadt Stuttgart
  • Stadtwerke Augsburg GmbH
  • Stand*Punkt-Agentur für Geschlechtergerechtigkeit GbR
  • Stuttgarter Straßenbahnen AG
  • Verkehrsclub Deutschland e.V.
  • ZEAG Energie AG

Laufzeit

1. Januar 2022 bis 30. Juni 2024

Ansprechpartner(in) auf Projektebene / Trägerorganisation

Prof. Dr. Jana Heimel, Hochschule Heilbronn

Bildungscampus Nord, Bauteil N / Nr. 2.20

74076 Heilbronn

+49 7131-5046806

PendlerRatD

Erscheinungsdatum: 30.3.2022

Autor: Prof. Dr. Jana Heimel, Fakultät für International Business, Hochschule Heilbronn