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BRAVOUR

Bedürfnisse von Radfahrenden an Baustellen – Verkehrspsychologische Analyse zu nutzerspezifischen Anforderungen
Projektzeitraum

1.10.2022 - 30.9.2025

Land

Hamburg

Stand der Information

23.3.2023

Das Projekt BRAVOUR hat die Analyse und Optimierung von Verkehrssicherungs- und Verkehrslenkungsmaßnahmen für einen sicheren Rad- und Fußverkehr an Baustellen inner- und außerorts zum Ziel.

Temporärer Radfahrweg vor einer Baustelle, gekennzeichnet durch eine gelbe Markierung der Begrenzungsstreifen sowie einem Pfeil- und Fahrrad-Symbol
Temporärer Radfahrstreifen an einer Baustelle.

Beschreibung

Ausgangssituation, Darstellung der Projektidee und -ziele

Um einen sicheren und reibungslosen Verkehr aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, die Verkehrsinfrastruktur instand zu halten, zu sanieren und auszubauen. Baustellen führen oft zu temporären Veränderungen im Verkehrsfluss, was die Sicherheitsanforderungen für die in/an der Baustelle Arbeitenden und der Verkehrsteilnehmenden erhöht. Insbesondere Radfahrende und Zufußgehende müssen bei Baustellen und deren Einrichtung besonders berücksichtigt werden, da sie aufgrund der entstehenden beengten Verhältnisse oft gefährdet sind.

Trotz der zahlreichen Anstrengungen, Baustellen sicherer für alle Verkehrsteilnehmende zu gestalten, hat die Anzahl der Unfälle mit Personenschäden aufgrund von nicht oder unzureichend gesicherten Verkehrsführungen zugenommen. Daher ist es wichtig, die Verkehrssicherung von Baustellen weiter zu verbessern, insbesondere für gefährdete Gruppen wie Radfahrende und Zufußgehende.

Um dieses Ziel zu erreichen, soll das Projekt dazu beitragen die spezifischen Anforderungen von Radfahrerenden und Zufußgehenden an Verkehrsführungen und Verkehrssicherungsmaßnahmen auf Baustellen besser zu verstehen. Das Forschungsprojekt der Universität Kassel, der Stadt Hamburg und Eco Counter zielt darauf ab, durch eine verkehrspsychologische Analyse einen praxisnahen und wissenschaftlich fundierten Beitrag zum Verständnis der sicherheitsfördernden Maßnahmen zu erbringen.

Basierend auf einer umfassenden Literaturrecherche der letzten 15 Jahre sollen die häufigsten Verkehrssituationen in Baustellen (inner- und außerorts) identifiziert und als Analyseobjekte festgelegt werden. Darauf aufbauend werden geeignete Baustellensituationen in der Partnerstadt Hamburg ausgewählt, die hinsichtlich des Rad- und Fußverkehrs untersucht werden sollen. Mittels qualitativer und quantitativer Erhebungsmethoden wird das Verkehrsverhalten und -aufkommen von Fahrradfahrenden und Zufußgehenden in Baustellen erfasst. In einem anschließenden Schritt wird untersucht, wie eine geänderte Verkehrsführung das Verkehrsverhalten beeinflusst. Hierbei werden Baustellensituationen in einen Fahrradsimulator integriert, um reale Situationen mit neu konzipierten Verkehrsführungen zu vergleichen und zu analysieren. Die Auswertung dieser Ergebnisse soll aufzeigen, welche Maßnahmen zu effizienten und sicheren Lösungen für die Verkehrsführung in Baustellen führen.

Schließlich werden konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet, die als leicht anwendbare Lösungsansätze im Projektergebnis zur Verfügung stehen und sichere Verkehrsführungen für alle Verkehrsteilnehmer in Baustellen ermöglichen.

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die lokalen Erhebungen im Bereich von Baustellen in der Hansestadt Hamburg.

Warum handelt es sich um ein nachahmenswertes Beispiel?

Bisher gibt es weinige Erkenntnisse, die zu einer verbesserten Verkehrssicherheit im Bereich von Baustellen beitragen. Eine erste Auswertung lokaler Unfalldaten der Stadt Hamburg hat gezeigt, dass es im Bereich von Baustellen regelmäßig zu Unfällen im Zusammenhang mit Rad- und Fußverkehr kommt. Es sind daher innovative Ansätze für eine Steigerung der Verkehrssicherheit zu erwarten. Damit soll mittelfristig ein Beitrag zur Erreichung des Leitziels der Vision Zero Verkehrstote erzielt werden.

Finanzierung

Finanzierung

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert.

Gesamtvolumen

Das Gesamtvolumen des Projektes beläuft sich auf 456.991,36 Euro. Die Höhe der Bundesmittel belaufen sich auf 453.379,36 Euro (bezogen auf alle Zuwendungsempfänger / Projektbeteiligte).

Evaluation

Ja, es wird eine Evaluation durchgeführt.

Projektträger & Beteiligte

Projektleitung

Unternehmen, Universität, Verband, Verein, Private

Projektleitung (Institution)

Universität Kassel, Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesen, Fachgebiet Radverkehr und Nahmobilität

Projektbeteiligte Institutionen

Landesbetrieb Straßen und Brücken Hamburg, Eco Counter GmbH

Laufzeit

Oktober 2022 bis September 2025

Ansprechpartner(in) auf Projektebene / Trägerorganisation

Eike Rothauge, Universität Kassel, Projektleitung

Mönchebergstraße 7

34109 Kassel

+49 561 804-1942

Webseite der Universität Kassel - Institut für Verkehrswesen

Kommunaler Ansprechpartner

Christian Götzke, LSBG Hamburg, Fachliche Leitstelle

Sachsenfeld 3-5

20097 Hamburg

+49 40 / 115

Webseite der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG)

Erscheinungsdatum: 1.5.2023

Autor: M.Sc. Marie Klosterkamp, Universität Kassel, M.Sc. Eike Rothauge, Universität Kassel