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PendlerRatD

Kommunikationskampagne zur Sicherung nachhaltiger Mobilität
Projektzeitraum

1.10.2018 - 1.9.2021

Land

Bund bzw. bundesweit

Stand der Information

19.10.2018

PendlerRatD beinhaltet eine forschungs- & technologiebasierte Kommunikationskampagne für (teil)radfahrende Berufspendler zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse und Sicherung nachhaltiger Mobilität. Im Rahmen des Projekts soll eine App entwickelt und in Stuttgart und Heilbronn pilotiert werden.

Broschüre „Nationaler Radverkehrsplan 2020“

Beschreibung

Mit etwa 5,3 Millionen Einwohnern repräsentiert der Kooperationsraum Metropolregion Stuttgart einen allseits beliebten Arbeitgeber- und damit meist auch Wohnsitzstandort. Allerdings ist hier das Fahrrad als Fortbewegungs- und Transportmittel mit etwa 5 Prozent Radverkehrsanteil in Stuttgart deutlich weniger verbreitet als in anderen Regionen Deutschlands. Zum einen spiegelt sich die Dominanz des Automobils in der Metropolregion Stuttgart in der verkehrstechnischen und -politischen Infrastruktur wieder. Zum anderen ist die topographische Lage Stuttgarts für Radfahrende anspruchsvoll. Infolge führt der motorisierte Individualverkehr täglich zu langen Staus und hohen Feinstaubbelastungen in den Städten. Dieses ist ein Ärgernis nicht nur für die Anwohner, sondern auch für alle Berufspendler und Arbeitgeber.

Ziele von PendlerRatD sind daher:

  • Es sollen motorisierte Berufspendler in Stuttgart und Heilbronn zum Wechsel auf nachhaltige Mobilitätsangebote motiviert werden.
  • Eine Befragung der Mitarbeiter bei den Projektpartnern aus Verwaltung und Industrie zum Mobilitätsverhalten soll durchgeführt werden. Ein besonderer Schwerpunkt wird hierbei auf die verschiedenen Sinusmilieus gelegt. Die Ergebnisse der Befragung werden in die Entwicklung einer mobilen Plattform integriert und es sollen Versuchspersonen für die Pilotphase 1 rekrutiert werden.
  • Die PendlerRatD-App soll wechselwillige motorisierte Berufspendler informieren und motivieren, das Fahrrad zu nutzen. Hierfür werden bestehende Lösungen technisch integriert und eigene Entwicklungen vorgenommen.
  • Während der Pilotphase 1 werden motorisierte Berufspendler dazu motiviert, das Fahrrad für den Arbeitsweg zu nutzen. Die Probanden werden dabei begleitet und die Ergebnisse evaluiert.
  • Eine forschungs- und technologiebasierte Informations- und Kommunikationskampagne zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse und Sicherung nachhaltiger Mobilität wird in der Region Stuttgart und Heilbronn durchgeführt.
  • Während der Pilotphase 2 werden die Entwicklungen der mobilen Plattform getestet und ein Anreizsystem für Umsteiger etabliert. Eine PendlerRatD-Bilanz steht sowohl den Arbeitnehmern als auch den Arbeitgebern am Ende der Projektlaufzeit zur Verfügung.
  • Durch die enge Verzahnung mit bereits bestehenden Angeboten und der Schaffung zusätzlicher Anreize im ÖPNV soll eine integrierte und auf andere Regionen übertragbare kommunikationsorientierte Mobilitätslösung entwickelt werden.

Damit leistet PendlerRatD sowohl einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Verkehrsverhältnisse und Lebensqualität sowie zur Gesundheitsförderung von Arbeitnehmern und Bürgern. Die angestrebte Reduzierung des motorisierten Verkehrs im Ballungsgebiet wird sich zudem positiv auf die Feinstaubbelastung auswirken. Damit hat PendlerRatD auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Durch PendlerRatD soll ein höherer Radverkehrsanteil erzielt werden.

Am Ende der dreijährigen Projektlaufzeit von PendlerRatD wird ein Handlungsleitfaden stehen, welcher Informationen und Empfehlungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zum Wechsel vom motorisierten Verkehr auf nachhaltige Mobilitätsangebote aufzeichnet. Die PendlerRatD App liefert wichtige Informationen für Berufspendler, motiviert diese zusätzlich und erlaubt es, eine PendlerRatD-Bilanz aufzustellen. Die PendlerRatD-Bilanz beinhaltet Informationen zur Gesundheit, Umwelt und Finanzen und ist auf weitere Kommunen und Regionen übertragbar.

Innovationscharakter des Projekts

Warum handelt es sich um ein innovatives und nachahmenswertes Beispiel?

PendlerRatD zeichnet sich durch vier innovative Elemente aus:

  1. Die gezielte Ansprache und Fokussierung auf Berufspendler. Diese Gruppe leistet einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Verkehrssituation und ist damit ein damit wesentlicher Stellhebel für deren Verbesserung.
  2. Integrierte Lösung für alle nachhaltigen v.a. fahrradtechnischen Lösungen
  3. Die Entwicklung einer innovativen mobilen Plattform, die ihren Nutzern die Vorteile des Fahrradfahrens bzw. der Kombination Fahrrad-ÖPNV aufzeigt. Die PendlerRadD-App unterrichtet ihre Nutzer in den drei Säulen der Nachhaltigkeit. Neben Kosten- und Zeitvorteilen zeigt sie insbesondere die indirekten ökonomischen, sozialen und ökologischen Folgen für die (Fahrrad-)Pendler auf wie beispielsweise den Gewinn von wertschöpfender Zeit, Gesundheit, Lebensqualität, CO2-Einsparungen etc.
  4. PendlerRatD zielt auf die Interaktion der Nutzer in den sozialen Netzwerken ab. Sie setzt auf einen Nachahmungseffekt, indem sie es den Nutzern ermöglicht, sich (im Sinne von ihrer Leistung) miteinander zu vergleichen.

Finanzierung

Finanzierung

Private Mittel (ohne Sponsoring und Spenden), Bundesmittel

Gesamtvolumen

422.643 Euro

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 gefördert.

Evaluation

Ja. Der Erfolg des Projekts wird während der dreijährigen Projektlaufzeit an festen Kriterien gemessen. Hierfür erfolgt eine kontinuierliche Prozessevaluation, die sich über die Gesamtlaufzeit erstreckt. Alle zehn Arbeitspakete beinhalten Meilensteine. Zum Erreichen der Meilensteine werden Tätigkeitsberichte erstellt. Die Einbindung zahlreicher Experten aus der Praxis (Projekt-Beirat) gewährleistet zudem eine Qualitätssicherung hinsichtlich Akzeptanz, Umsetzbarkeit und Nutzen der entwickelten Maßnahmenpakete.

Projektträger & Beteiligte

Projektdurchführende Institutionen

Unternehmen, Universität, Verband, Verein, Private

Projektleitung

Hochschule Heilbronn

Projektbeteiligte

  • ADFC Baden-Württemberg
  • ADAC Württemberg e.V.
  • AOK HN
  • Bosch eBike Systems
  • DB Vertrieb GmbH
  • driversity
  • Deutsche Bahn
  • highQ Professional Services GmbH
  • Klima-Bündnis
  • Landeshauptstadt Stuttgart
  • Landkreis Heilbronn
  • LBBW
  • Robert Bosch GmbH
  • Stadt Heilbronn

Laufzeit

Dauermaßnahme

Nein

Kommunale Ansprechpartner

Prof. Dr. Jana Heimel

Hochschule Heilbronn

Bildungscampus Nord, Bauteil N / Nr. 3.16

74076 Heilbronn

+49 (0)7131 - 504 6806

Erscheinungsdatum: 20.12.2018

Autor: Prof. Dr. Jana Heimel, Fakultät für International Business, Hochschule Heilbronn