Navigation und Service

Fahrradprojekte für Freizeit & Tourismus

Radeln für Körper & Geist

Datum 15.5.2023

Wir stellen Ihnen Projekte, Initiativen und Dienstleistungen vor, mit denen sich Deutschland und Europa auf dem Fahrrad komfortabel und auch digital entdecken lassen. Die Förderprogramme des Bundes tragen dazu bei, die touristische Infrastruktur weiter auszubauen und zu vernetzen.

Foto zeigt die untere Hälfte einer Rad fahrenden Person in sportlicher Bekleidung auf einem Mountainbike von der Seite in der Natur vor der untergehenden Sonne. Auf dem Gepäckträger ist ein großer Trekking-Rucksack montiert. Rad fahrende Person auf Mountainbike
Rad fahrende Person auf Mountainbike

Radtourismus in Deutschland und Europa

Das Radnetz Deutschland

Das Radnetz Deutschland ist ein Netz von Radrouten mit nationaler Bedeutung, die durch ganz Deutschland führen.

Es umfasst die folgenden Radfernwege:

  • die zwölf D-Routen,
  • den Radweg Deutsche Einheit (RDE),
  • und den Iron Curtain Trail (EuroVelo 13).

Das Radnetz Deutschland ist insgesamt rund 11.700 Kilometer lang. Auf ihm verlaufen auch die deutschen Abschnitte des europaweiten Radrouten-Netzes „EuroVelo“ (siehe unten).

Ein Beispiel für die D-Routen ist die D-Route 2, die sog. Ostseeküstenroute: Sie führt von Flensburg bis an die polnische Grenze immer entlang der Ostsee und ist ein Teil der Baltic Sea Cycle Route (EuroVelo 10), die sich über 9.000 Kilometer und neun Länder erstreckt.

Der Radweg Deutsche Einheit führt auf rund 1.100 Kilometern durch sieben Bundesländer von Bonn nach Berlin.

Familie mit zwei Kindern radelt durch eine grüne Landschaft im bayerischen Allgäu (Rohrmoos bei Oberstdorf). Radtourismus: Familienausflug im bayerischen Allgäu
Radtourismus in Bayern

Der Radroutenplaner Deutschland

Deutschland lässt sich zwischen Nordsee und Alpen über Bundeslandgrenzen hinweg auf gut ausgebauten Radwegen entdecken. Für die Planung der Strecke mussten die Nutzer*innen in der Vergangenheit in jedem Bundesland die jeweiligen Radroutenplaner ansteuern. Radrouten machen aber nicht an Bundeslandgrenzen Halt.

Unter dem „Radroutenplaner Deutschland“ haben sich deshalb mehrere Bundesländer zu einem Verbundprojekt zusammengeschlossen, das die großräumige Planung von Radrouten ermöglicht. Auf mehr als 100.000 Kilometern Radwegen kann Deutschland entdeckt werden. Aktuell bieten sieben Bundesländer über die Anwendung „Radroutenplaner Deutschland“ eine umfassende Radroutenplanung an. Ziel ist es, für (mehrtägige) Radtouren ein Routing auf den gut beschilderten „Premiumwegen“ der Länder abzubilden.
Durch die digitale Verknüpfung der bestehenden Radrouten schafft der Radroutenplaner Deutschland somit länderübergreifend ein sicheres, lückenloses und attraktives Netz aus national bedeutenden Radfernwegen.

Die Weiterentwicklung des Internetangebotes Radroutenplaner Deutschland hat das Ziel, umfassende Informationen über die 14 Radfernwege des Radnetzes Deutschland bereitzustellen.

Das Datenangebot ist für die weitere Verwendung als Download verfügbar. Unter dem Link VeRa - Radroutenplaner Deutschland sind aktuell die Streckenführungen der 12 D-Routen und des Radwegs Deutsche Einheit im nutzerfreundlichen GPS-Format abrufbar.

Einheitlicher Datenstandard für Geodaten zur Radverkehrsinfrastruktur

Durch die Schaffung von einheitlichen Datenstandards für Geodaten hat das BALM zudem gemeinsam mit den Ländern das „Nationale Datenschema“ für Geodaten zur Radverkehrsinfrastruktur entwickelt. Dies bildet die Datengrundlage für die Bereitstellung detaillierter Informationen zu Qualität, Oberflächenbeschaffenheit, Steigung oder Barrierefreiheit der Streckenabschnitte. So können Fahrten ganz nach den Bedürfnissen geplant werden. Gleichzeitig können Verkehrsplanende mit den Daten das Radwegenetz in Deutschland für die Menschen zielgenau weiterentwickeln und modernisieren.

Die Einführung eines bundes-einheitlichen Standards für Geodaten von Radverkehrsinfrastrukturen „ist ein großer Schritt für die Digitalisierung und den Radverkehr in Deutschland“.

Dr. Volker Wissing - Bundesminister für Digitales und Verkehr

Portraitfoto von Bundesminister Volker Wissing vor hellem, unscharfem Hintergrund.

Auch Radverkehrsplanende in den Ländern und Kommunen sowie Unternehmen im Bereich Radtouristik können die Daten nutzen, um die Verkehrsinfrastruktur sowie digitale Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln.

Weitere Informationen: Geodaten zum Radnetz Deutschland: Auf dem Weg zur digitalen Routenplanung auf Deutschlands Premium-Radfernwegen

EuroVelo - das europäische Radrouten-Netzwerk

Für Radtouren über nationale Landesgrenzen hinweg stehen die EuroVelo-Routen ("Entdecken Sie Europa per Rad") zur Verfügung.

Blau markierte Fahrradroute an der Küste bei sonnigem Wetter und blauem Himmel. Der Radweg ist rechts gesäumt von Palmen, dem Strand und dem Mittelmeer. EuroVelo 8 - Mittelmeer-Route in Almería, Spanien
Radfernweg EuroVelo 8 - Mittelmeer-Route mit Beschilderung in Almería, Spanien

EuroVelo ist ein Netz von 17 Radfernwegen, die den gesamten europäischen Kontinent miteinander verbinden und vereinen. Die Routen können sowohl von Radtourist*innen als auch von Anwohner*innen für tägliche Ausflüge genutzt werden. Das Netzwerk ist insgesamt mehr als 90.000 km lang. Allein zehn dieser EuroVelo-Routen führen durch Deutschland, das Land für Radtouren in Europa.

Die Zukunft des Radfahrens? – Digitalisierung im Radverkehr

Touristische Radverkehrsinfrastruktur soll zukünftig weiter aufgewertet und ausgebaut werden, auch mit Unterstützung der Digitalisierung. Das Radnetz Deutschland, die Radnetze der Länder, die deutschen Abschnitte des EuroVelo-Netzes und die weiteren Radfernwege werden nach einheitlichen Standards ausgebaut und beschildert. Die Möglichkeiten der Digitalisierung werden u. a. für die Planung und das Routing genutzt, wie das Beispiel des Radroutenplaners Deutschland zeigt.

Der digitale Radfernweg am Beispiel der Römer-Lippe-Route

Die Römer-Lippe-Route (RLR) ist ein 2013 eröffneter, 479 km langer Radfernweg entlang der Lippe zwischen Detmold und Xanten mit den Themenschwerpunkten „Römerkultur“ und „Wassererlebnis“. Sie verbindet fünf verschiedene touristische Regionen: den Teutoburger Wald, das Sauerland, das Münsterland, die Metropole Ruhr und den Niederrhein. Die RLR ist der erste Radfernweg in Deutschland, der nach dem Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ zertifiziert wurde, inklusive entsprechender zertifizierter Angebote entlang der Strecke.

Fahrradlenker mit montiertem Handy als Navigationsgerät Fahrrad mit Navi
Fahrrad mit Navi

Das NRVP-Projekt „Digitaler Radfernweg“ verfolgt für die RLR das übergreifende strategische Ziel, das radtouristische Leistungsangebot der RLR mithilfe von innovativen, digitalen Informations- und Kommunikationsmedien zielgruppenspezifisch attraktiver zu gestalten. Im Rahmen des Projekts soll erstmalig entlang eines kompletten touristischen Radfernweges, unter Einbindung von touristischen Leistungsträgern (Gastronomie, Hotellerie, Freizeiteinrichtungen, Museen usw.), die Installation und Anwendung standortbezogener Dienste flächendeckend in Form von ca. 50-100 Beacons (oder einer vergleichbaren Technologie) erprobt werden. Die Erfahrungen aus dem Projekt sollen dokumentiert werden und als Leitfaden und für andere radtouristische Akteure dienen.

Es handelt sich um ein innovatives Projekt, da erstmalig eine Vorort-Digitalisierung inkl. interaktiver Anreize entlang eines radtouristischen Fernradweges erprobt und mögliche Maßnahmen getestet werden. Zudem kann eine Sensibilisierung zum Thema Digitalisierung im Radtourismus Betriebe entlang der RLR wirtschaftlich stärken.

Weitere Informationen finden Sie unter roemerlipperoute.de.

Geschäftsstelle Radnetz Deutschland: Förderung des Radtourismus auf Bundesebene

Die Geschäftsstelle Radnetz Deutschland im Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) arbeitet in den Themenfeldern Infrastruktur, Digitalisierung und Marketing an der Qualitätssteigerung des Radnetzes Deutschland, sodass das Radfahren und Radreisen durch ganz Deutschland mit radtouristischen Angeboten noch attraktiver und sicherer wird.

Mit dem Förderprogramm zum Ausbau und zur Erweiterung des Radnetzes Deutschland fördert die Bundesregierung aus Mitteln des Klimaschutzprogrammes 2030 Projekte zur Verbesserung der Fahrrad-Infrastrukturen und zur Steigerung der Bekanntheit und Attraktivität. Die Geschäftsstelle Radnetz Deutschland setzt das Förderprogramm um und koordiniert die weiteren Schritte auf nationaler Ebene.

Am 5.5.2023 startete die zweite Förderrunde des Förderprogramms „Radnetz Deutschland“. Mit dem Förderprogramm unterstützt das BMDV investive Infrastrukturmaßnahmen zur qualitativen Verbesserung des Radnetzes Deutschland sowie Marketing- und nicht-investive Maßnahmen zur Steigerung seiner Attraktivität.
Vom 3.5. bis zum 31.8.2023 können Förderanträge eingereicht werden.

Förderprogramme zum Radtourismus: