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Fahrradparken in Köln und Düsseldorf

Rad- und Mobilitätsstationen im Rheinland

Datum 17.3.2023

Fahrradabstellanlagen sind in den dicht besiedelten Rheinmetropolen Köln und Düsseldorf stark nachgefragt. Der folgende Beitrag stellt Praxisbeispiele zum Fahrradparken vor: Mobilitätsstationen in Düsseldorf und Fahrradparkhäuser in Köln.

Überdachte Fahrradstation in der Bildmitte auf einem kleinen Platz neben einer Straße. Davor und daneben stehen Fahrräder und Lastenräder sowie zwei Menschen, die der Kamera den Rücken zudrehen. Im Hintergrund Wohnhausfronten. Mobilitätsstation am Bachplätzchen in Düsseldorf
Die Fahrradstation ist ein Bestandteil der neuen Mobilitätsstation am Bachplätzchen in Düsseldorf

Mobilitätsstationen in Düsseldorf

Die Stadt Düsseldorf baut an Knotenpunkten des öffentlichen Nahverkehrs oder in Quartieren Mobilitätsstationen. Diese bündeln verschiedene Verkehrsmittel. Sie bieten sichere Abstellmöglichkeiten für private Fahrräder und Lastenräder und kombinieren dies mit dem ÖPNV-Netz, Carsharing und E-Ladesäulen. Das Ziel ist es, den intermodalen Umstieg zu fördern und den Bürger*innen verschiedene Mobilitätsoptionen zu eröffnen. Bislang sind acht Mobilitätsstationen in Betrieb. Die Stadt will bis 2026 insgesamt 18 weitere Stationen errichten.

Mobilitätsstation am Bachplätzchen

Die bislang größte Mobilitätsstation in Düsseldorf ist am 16.12.2022 in Betrieb gegangen. Die Stadt beschreibt das 2.500 Quadratmeter große Bachplätzchen als einen „urbanen Zukunftsort“. Die Wünsche der Bevölkerung seien in die Planung mit eingeflossen.
Die Mobilitätsstation am Bachplätzchen verfügt über:

  • eine digital-vernetzte, doppelstöckige Fahrradabstellanlage für das sichere Parken von E-Bikes und normalen Fahrrädern (24 Stellplätze, monatliche Miete 15 Euro je Stellplatz),
  • neue Parkflächen speziell für Lastenräder sowie eine überdachte Parkfläche für normale Fahrräder,
  • ein Lastenrad-Automat für den vollautomatisierten Verleih von drei E-Lastenrädern (Miete je 1 Euro pro Stunde, Rückgabe an Ausleihstation erforderlich),
  • zwei Sharing-Stationen für das geordnete Parken von im Leihgeschäft befindlichen E-Scootern, E-Mopeds und Leihrädern, die von einer angrenzenden "No-Parking-Zone" umgeben sind,
  • eine Reparatur-Station für Fahrräder, Kinderwagen, Rollstühle und Ähnliches,
  • sechs neue Carsharing-Stellplätze, größtenteils mit E-Ladesäulen,
  • sechs neue Ladepunkte, das heißt drei Ladesäulen für private E-Autos und drei Ladesäulen reserviert für Carsharing.
Ein Fahrrad und ein Lastenrad stehen angelehnt an Fahrradbügel vor einer Reihe von Leihautos. Im Hintergrund ist eine überdachte Fahrradstation auf einem kleinen Platz neben einer Straße zu sehen. Mobilitätsstation am Bachplätzchen in Düsseldorf
Fahrräder abstellen oder Carsharing - an der Mobilitätsstation am Bachplätzchen in Düsseldorf ist beides möglich

Der Umbau wurde durch EU-Fördermittel finanziert (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) und vom Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalens fachlich unterstützt. Die Förderquote liegt bei 80 Prozent.

Fahrradparkhäuser in Köln

Die Stadt Köln arbeitet für den Betrieb ihrer Fahrradparkhäuser, Radstationen genannt, mit dem Sozialverband IN VIA Köln e.V. zusammen. Die Mitarbeit in den Radstationen des katholischen Verbands für Mädchen- und Frauensozialarbeit funktioniert auch als Qualifizierungsprojekt für Menschen, die aus verschiedenen Gründen langzeitarbeitslos sind. IN VIA betreibt für die Stadt Köln zwei große Radstationen:

Radstation am Hauptbahnhof

Die Radstation am Kölner Hauptbahnhof bietet 900 bewachte und trockene Stellplätze im Fahrradparkhaus in unmittelbarer Nähe zu den Gleisen, zum Dom und den großen Shoppingstraßen der Stadt:

  • Ein Tagesticket für das Fahrradparken kostet 1 Euro, ein Monatsticket 9 Euro.
  • Es gibt auch zusätzliche Schließfächer für Taschen und Rucksäcke.
  • Die Leihradflotte umfasst City-/Mountain-/Trekkingbikes, Tandems, E-Bikes, Kinderräder, Rollstühle, Handbikes.

Radstation an der Uni

Die Radstation der Universität zu Köln bietet unter dem Albertus-Magnus-Platz auf rund 1.500 Quadratmetern Stellplätze für 960 Räder in doppelstöckigen Fahrradständern sowie weitere Flächen zur Aufstellung von Lastenrädern oder Buggys. Seit ihrer Eröffnung im August 2021 trägt die Fahrradstation zur Stärkung des Fahrradverkehrs und damit zur nachhaltigen Reduzierung von CO2 bei, teilt die Stadt Köln mit.

Junge Frau schiebt ein Rennrad auf einer Schräge nach oben. Im Hintergrund Beton und Glasfenster als Teil einer Fahrradgarage. Radstation an der Uni Köln
Radstation an der Uni Köln

Das Leistungsangebot der Radstation umfasst die folgenden Elemente:

  • 18 Ladepunkte stehen für E-Bikes oder Pedelecs zur Verfügung.
  • Damit die Stellplätze möglichst effizient genutzt werden, vereinfacht ein spezielles Fahrradleitsystem den Betrieb. Das Monitoring mit Videoerfassung erlaubt es zu bestimmen, welche Plätze verfügbar sind und wann die einzelnen Fahrräder abgestellt wurden. Zudem erhöht es den Diebstahlschutz.
  • Zur Anlage gehören außerdem ein Fahrradverleih und eine Fahrradwerkstatt, in der defekte Räder werktags abgegeben werden können.
  • Für Studierende und Uni-Mitarbeitende ist die Nutzung der Station kostenlos.
  • Sechs Mitarbeitende und drei Aushilfskräfte, darunter einige Langzeitarbeitslose, bilden das Team, das von einer Sozialpädagogin begleitet wird. Durch die Mitarbeit in der Werkstatt und Verleihstation qualifizieren sich die Mitarbeitenden weiter für den Arbeitsmarkt und erhalten eine berufliche Perspektive.

Die Radstation erhielt eine Förderung in Höhe von 4,2 Millionen Euro aus Landes- und Bundesmitteln. Davon stammen 3,25 Millionen Euro aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums.