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Medienlage vom 20.3.2023

Bund und Länder haben erstmals einen bundeseinheitlichen Standard für Geodaten von Radverkehrsinfrastrukturen eingeführt und erweitern damit das digitale Datenangebot. Der ADFC fordert mehr Tempo beim Radwegebau an Landesstraßen, insbesondere in Hessen, wo der Radwegebau in den letzten neun Jahren am langsamsten gewachsen sei.

Zuletzt aktualisiert 20.3.2023

Politik & Verwaltung

Seit letzten Freitag haben Bund und Länder erstmals einen bundeseinheitlichen Standard für Geodaten von Radverkehrsinfrastrukturen eingeführt. Radfahrende und Verkehrsplanende sollen dadurch wichtige Informationen einfach abrufen können. So könnten Verkehrsplanende beispielsweise mit den Daten das Radwegenetz in Deutschland für die Menschen zielgenau weiterentwickeln und modernisieren. Der Beschluss sei daher ein großer Schritt für die Digitalisierung und den Radverkehr in Deutschland, so sazbike.

Die Straßenverkehrsordnung sei ein Problem, äußert die taz im einem Kommentar. Sie torpediere die Verkehrswende. Der Verkehrsversuch „parkplatzfreier Graefekiez“ in Berlin würde dies verdeutlichen. In dem Gründerzeitkiez sollte ein Projekt starten, bei dem die meisten der rund 2.000 Straßenparkplätze für bis zu einem Jahr weggefallen wären. Das große Experiment könne allerdings nicht stattfinden; Schuld sei die aktuelle Straßenverkehrsordnung.

Der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet, dass in Sachsen-Anhalt die Zahl der Fahrradfahrenden, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind, stark gestiegen sei. Dies habe das Statistische Landesamt vermeldet. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) fordere daraufhin mehr Verkehrssicherheit. Eine politisch angekündigte Verbesserung der Sicherheit für Radfahrende auf Sachsen-Anhalts Straßen sei noch nicht durch sinkenden Opferzahlen zu erkennen.

Infrastruktur

Der ADFC spricht sich für mehr Tempo beim Radwegebau an Landesstraßen aus. In keinem anderen Bundesland sei das betroffene Radwegenetz in den letzten neun Jahren so langsam gewachsen wie in Hessen, so der ADFC. Die Hessenschau zitierte dazu Wirtschaftsminister Al-Wazir, der die Kritik als berechtigt empfände: "Hessen hat bisher einen sehr geringen Anteil von Radwegen an Landesstraßen, weil der Radwegebau an Landesstraßen in der Vergangenheit deutlich vernachlässigt worden ist".

Digitales & Innovation

Die Umkehr der Priorisierung einer Verkehrsampel in Hamburg-Eimsbüttel sei erfolgreich gelaufen, informiert TAG24. So könne das Projekt laut Verkehrsbehörde zugunsten des Fuß- und Radverkehrs als Erfolgsmodell für weitere Ampelanlagen in Hamburg dienen. Die Umkehr der Ampel-Priorisierung an der Bundesstraße ist eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung", so Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) im Interview.

Bürgerinnen & Bürger

Der ADFC fordere die kostenlose Mitnahme von Fahrrädern im Nahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern. Dies äußerte der ADFC-Landesvorsitzende Horst Krumpen am Sonntag nach einer Verbandsversammlung, schreibt focus online.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Der Bayrische Rundfunk 24 beleuchtet die Gründe, warum es sich für Betriebe lohnen könne, das Fahrradfahren zu fördern. So habe eine Untersuchung der Universität Frankfurt herausgefunden, dass Mitarbeitende, die mit dem Rad zur Arbeit kämen, ein Drittel weniger Krankheitstage als der Durchschnitt der Arbeitnehmer hätten. Betriebe, die sich als fahrradfreundlich zertifizieren lassen würden, müssten eine Checkliste in einem Handbuch des ADFC erfüllen, wie jüngst die Firma Roche als erster Betrieb in Bayern. Diese würden dann nach Erfüllung des Kriterienkataloges als fahrradfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet.