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Medienlage vom 15.3.2023

Die Stadt Hanau erhält vom Bund rund 2,2 Millionen Euro für Ausbau und Sanierung des Main-Radwegs. Im Interview spricht sich Verkehrspsychologe Wolfgang Fastenmeier für die physische Trennung von motorisierten und nicht motorisierten Verkehrsströmen aus.

Zuletzt aktualisiert 15.3.2023

Politik & Verwaltung

In Baden-Württemberg fordert die CDU beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Straßenbau. Für den Ausbau des Radverkehrs müsse auch in Radwege und Radschnellwege investiert werden, zitiert die Heidenheimer Zeitung aus einem Positionspapier der CDU-Fraktion.

Vor Bekanntgabe der Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests am 24. April teilt die Stadt Göttingen mit, wieder eine Bestplatzierung erreicht zu haben.

Die Stadt Karlsruhe hat nach Angaben der Badischen Neuesten Nachrichten insgesamt 21 Betriebe beim Kauf eines Firmen-Lastenrads mit maximal 2.500 Euro gefördert. Die Unterstützung beruhe auf dem Programm „Flottes Gewerbe“.

Infrastruktur

Die Stadt Hanau erhält vom Bund rund 2,2 Millionen Euro für den Ausbau und die Sanierung des Main-Radwegs auf rund sieben Kilometern Länge. „Es dürfte sich dabei um den höchsten Fördermittelbetrag handeln, den Hanau bisher für eine reine Radverkehrsmaßnahme einwerben konnte“, sagte Stadtrat Thomas Morlock laut einer Pressemitteilung. Die Meldung wird von Regionalmedien aufgegriffen.

Im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg startet im April "ein stark beachtetes Modellprojekt zur Verkehrswende", berichten die Zeit und weitere Medien. Nach und nach sollen demnach im Kreuzberger Graefekiez, in dem 22.000 Menschen leben, private Parkplätze im öffentlichen Straßenraum wegfallen. Die freiwerdenden Flächen würden unter anderem als Parkraum für Fahr- oder Lastenräder genutzt. Anwohner*innen könnten die Flächen auch selbst umgestalten, erläutert die Zeitung.

Digitales & Innovation

Der BR befasst sich mit einem Pilotprojekt für autonome Busse im unterfränkischen Kitzingen. Der VCD und die Grünen in Kitzingen befürchteten, dass es dadurch weniger Radwege geben könnte. Denn auf etwa 40 Prozent der Strecke benötigten die autonomen Shuttles eigene Trassen, für die nach aktuellen Planungen Radwege genutzt werden sollen.

Bürgerinnen & Bürger

Auf den Straßen Nordrhein-Westfalens sind im Jahr 2022 laut der Zeit 51 Radfahrende ums Leben gekommen. Dies entspreche einem Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus einer Auswertung der NRW-Verkehrsunfallstatistik für 2022 hervorgehe.

Im Nürnberger Land betreuen 20 ehrenamtliche Radwegpaten die 20 Freizeit-Radrundtouren und sieben Themen- beziehungsweise Fernradwege. Laut dem Regionalportal N-Land hat Landrat Armin Kroder deren Engagement gewürdigt. Die Behörde suche weitere Interessierte.

Der ADFC-Kreisverband Herford kritisiert die Entscheidung des Herforder Stadtrates, der Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden durch angepasste Geschwindigkeiten“ nicht beizutreten. Laut dem Westfalen-Blatt waren auch Befürchtungen, der Beitritt zur Initiative könne ein flächendeckendes Tempo 30 in der Herforder Innenstadt zur Folge haben, Hintergrund dieser Entscheidung.

Wissenschaft & Forschung

Es sei „eine alte Erkenntnis der Verkehrspsychologie, dass man motorisierte und nicht motorisierte Verkehrsströme im Sinne der Verkehrssicherheit trennt“, sagt Verkehrspsychologe Wolfgang Fastenmeier im Interview mit der Berliner Zeitung. Es sei „nicht damit getan, dass man eine Radspur auf eine Straße malt“, meint Fastenmeier. Das sei finanziell am günstigsten, „aber es wäre wichtig, dass die Kommunen das Kostenargument überdenken“.

Im Interview mit der Fachzeitschrift Nahverkehrspraxis spricht Angela Francke, Leiterin des Fachgebiets Radverkehr und Nahmobilität der Uni Kassel und BMDV-Stiftungsprofessorin, über Arbeit und Angebot ihres Lehrstuhls. Sie habe „den Eindruck, dass im Bereich Mobilität momentan sehr viel Dynamik ist, und auch sein muss, denn der Verkehrssektor ist bisher immer noch der Sektor, der die Klimaziele deutlich verfehlt“, erläutert Francke.