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Medienlage vom 6.3.2023

Das BMDV startet ein neues Förderangebot „Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“. In einer Langfrist-Verkehrsprognose erwartet das BMDV einen Radverkehrsanteil an der Gesamtverkehrsleistung von 12,2 Prozent im Jahr 2051.

Zuletzt aktualisiert 6.3.2023

Politik & Verwaltung

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) startet ein neues Förderangebot „Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“. Dafür sind im Haushalt 2023 sowie der weiteren Finanzplanung bis 2026 bis zu 110 Millionen Euro vorgesehen. „Gerade im Zusammenspiel mit der Bahn kann das Rad zu einer attraktiven Alternative auch für längere Strecken und den ländlichen Raum werden“, wird Bundesverkehrsminister Volker Wissing vom Redaktionsnetzwerk Deutschland zitiert. Die Durchführung des Förderaufrufs erfolgt durch den Projektträger Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM).

Für den ADFC sind „die versprochenen 110 Millionen Euro [...] nicht mehr als ein positives Signal“. Das Geld reiche „bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken“. Nötig seien „mindestens drei Milliarden Euro, wobei die aktuellen Baukostensteigerungen und die Kosten für Flächenerwerb und Unterhalt noch nicht mit eingerechnet sind“.

Der Fahrradwirtschaftsverband Zukunft Fahrrad hält fest, dass im Bundeshaushalt für 2023 bereits ein eigenes Förderprogramm für Fahrradparkhäuser im Umfang von 57 Millionen Euro beschlossen worden war. Der Verband begrüßt die Erhöhung des Förderprogramms auf nun 110 Millionen Euro „ausdrücklich“. Die verbesserte Anbindung von Bahnhöfen an den Radverkehr sollte allerdings nicht allein aus Haushaltsmitteln für den Radverkehr gestemmt werden.

Das BMDV hat die neue sogenannte Gleitende Langfrist-Verkehrsprognose bis zum Jahr 2051 vorgestellt. Während der Verkehr demnach insgesamt zulegen wird, prognostiziert die Studie eine Zunahme des Radverkehrsanteils an der gesamten Verkehrsleistung (Modal Split) von 10,3 Prozent im Jahr 2019 auf 12,2 Prozent im Jahr 2051. Zahlreiche Medien greifen das Thema auf. So titelt beispielsweise der Stern „Wissing erwartet Lkw-Boom und will schnelleren Autobahnbau“.

Der ADFC kritisiert die neue Gleitende Langfrist-Verkehrsprognose des BMDV. „Prognosen wie die des Verkehrsministers reden das Potenzial des Radverkehrs künstlich klein“, sagte ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider. Selbst konservative Schätzungen wie die der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität kämen „zu einem völlig anderen Ergebnis“.

Digitales & Innovation

Auf einem zweitägigen Hackathon zum Thema „365 Tage Radfahren“ haben rund 70 Teilnehmende laut Sazbike nach Lösungen gesucht, wie Nicht-Radfahrende zum Radfahren bewegt werden können. Die Veranstaltung habe im Rahmen des vom BMDV geförderten Velolab stattgefunden. Während einer Paneldiskussion seien Kommunikation, eine geeignete, sichere Infrastruktur und ein konsequentes „Nudging“ zu nachhaltigem Mobilitätsverhalten als Treiber der Mobilitätswende identifiziert worden.

Bürgerinnen & Bürger

Mehrere hundert Menschen haben am Sonntag auf einer Fahrrad-Demo in Oberschwaben den zügigen Bau des geplanten Radschnellwegs zwischen Friedrichshafen und Baindt gefordert, berichtet der SWR.

In Wolfenbüttel begrüßt der VCD die geplante Neuaufstellung des Radverkehrskonzepts, meldet Regional Heute.

Internationales

In einem Gastbeitrag für die französische Tageszeitung Le Monde argumentieren Olivier Schneider, Präsident des französischen Radfahrverbandes FUB, und Jean-Marc Jancovici, Präsident des Think Tanks The Shift Project, dass Frankreich europaweit das Schlusslicht bei den Investitionen in die Fahrradpolitik bilde und mehr für das Fahrrad tun müsse.