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Medienlage vom 3.2.2023

Nach dem Corona-Boom stellt sich die deutsche Fahrrad-Branche auf eine Normalisierung ihres Geschäfts ein. Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments hat weitreichende Empfehlungen zum Ausbau des Radverkehrs beschlossen.

Zuletzt aktualisiert 3.2.2023

Politik & Verwaltung

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) startet ab sofort eine neue Förderrunde für innovative Ideen und Projekte zur weiteren Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 3.0. Rund 15 Millionen Euro stünden dafür im Zeitraum 2023-2027 zur Verfügung, schreiben das Portal Vision-Mobility und andere.

Das Land Baden-Württemberg unterstützt in diesem Jahr 14 Kommunen mit insgesamt rund 600.000 Euro dabei, die Menschen für das Radfahren zu begeistern. Die „Initiative Radkultur“ fördere „lokale Aktionen und Service-Angebote für Radbegeisterte, Radpendelnde und Gelegenheitsradelnde“, schreibt die Landesregierung in einer Mitteilung.

Die FAZ greift die Fortführung der hessischen „Nahmobilitätsrichtlinie“ auf und titelt „Hessen fördert die Gleichberechtigung im Verkehr“. Rad- und Fußwege seien kein Anhängsel der Straßen mehr, sondern ein wichtiger Teil der klimafreundlichen Mobilität, zitiert die Zeitung den hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. In diesem und im nächsten Jahr stünden weitere 48 Millionen Euro für Fuß- und Radwegeprojekte zur Verfügung.

Das Portal Rundblick-Unna stellt mehrere Radverkehrsprojekte in Unna vor. Mit insgesamt 27 Maßnahmen wolle die Stadt bis 2025 dafür sorgen, dass der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr auf mindestens 25 Prozent wächst.

Die Ingolstädter Bürgermeisterin Petra Kleine will den begrenzten Straßenraum zugunsten des Radverkehrs umverteilen, um den Radverkehr in Ingolstadt attraktiver zu machen, schreibt der Donaukurier. Die Stadt arbeite an einem Konzept für den Radverkehr, das auch Lastenfahrrad-Stellplätze umfasse.

Infrastruktur

Laut report-K wird der umstrittene Verkehrsversuch auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld „erst“ in mindestens vier Monaten evaluiert. Der ADFC Köln fordere jetzt die Vorziehung der Einbahnstraßenregelung vor Ende der beschlossenen Evaluierung, „um die aktuellen Probleme zu lösen“.

Bürgerinnen & Bürger

Im Interview mit der taz fordert Gerlinde Bendzuck, Vorstandsvorsitzende der Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin, im Rahmen der Verkehrswende „geregelte Bedingungen“ für Menschen mit Behinderung, die auf Parkplätze angewiesen sind. Vulnerable Menschengruppen dürften nicht in ihrer Teilhabe eingeschränkt werden. Sie selbst sei „begeisterte Nutzerin der Protected Bike Lanes“.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Nach dem Corona-Boom richte sich die deutsche Fahrrad-Branche auf eine Normalisierung ihres Geschäfts ein, berichten die Zeit und zahlreiche weitere Medien. Kurzfristig gebe es bei den Herstellern volle Lager, gibt die Zeitung Aussagen eines Sprechers des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) bei einer Online-Pressekonferenz wieder. Man komme jetzt wieder in die Normalität, sehe aber keine Rezession, sondern eine langfristig weiterhin stabile Nachfrage, so der ZIV. Genaue Absatzzahlen für das Gesamtjahr wolle der Verband erst im März vorlegen, fügt die Zeitung hinzu.

Internationales

Am Dienstag hat der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments weitreichende Empfehlungen zum Ausbau des Radverkehrs beschlossen, teilt der ADFC mit. Der Ausschuss fordere die Europäische Kommission auf, durch eine Europäische Radverkehrsstrategie und erhebliche Investitionen in geschützte Radwege bis 2030 die Zahl der mit dem Rad zurückgelegten Kilometer EU-weit zu verdoppeln. ADFC-Bundesvorsitzende Rebecca Peters begrüßt die Empfehlungen.