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Medienlage vom 5.1.2023

Bereits mehr als 360 Städte und Gemeinden haben sich der Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“ angeschlossen. Die Europäische Kommission hat die Ergebnisse einer breit angelegten Studie zu den Mobilitätsgewohnheiten der Bürgerinnen und Bürger in der EU veröffentlicht.

Zuletzt aktualisiert 5.1.2023

Politik & Verwaltung

Bereits mehr als 360 Städte und Gemeinden haben sich der Initiative Lebenswerte Städte und Gemeinden angeschlossen, die eine größere lokale Gestaltungsfreiheit beim Thema Verkehr und bei der Anordnung von Höchstgeschwindigkeiten fordert. Hierüber berichten zahlreiche Medien zu Beginn des neuen Jahres, darunter der Spiegel. In der Initiative fänden sich „große Städte, kleine Kommunen und Lokalpolitiker aus fast allen Parteien“, fasst das Magazin zusammen.

Die Badische Neueste Nachrichten formuliert in einem Kommentar einen „Neujahrswunsch an den Bundesminister“ und titelt „Kommunen brauchen mehr Entscheidungsfreiheit bei Tempo 30“. Die Zeitung fragt, wann „der Mensch dem Gesetzgeber endlich wichtiger“ sei „als das Auto“.

Die Landesregierung von Baden-Württemberg informiert in einer Mitteilung über den Ausbau der Radwege an Bundes- und Landesstraßen. Fast 50 Radwegekilometer seien im Jahr 2022 entlang von Landesstraßen neu gebaut, ausgebaut oder saniert worden.

Um der Krise der Innenstädte zu begegnen, will die Grünen-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg nach Angaben der Heidenheimer Zeitung Modellversuche für einen autofreien Stadtbummel fördern. Dafür wolle das Land zunächst in zwei bis drei Modellkommunen einen lokalen und klimafreundlichen Bringservice zum Beispiel per Lastenrad für den Einzelhandel vor Ort aufbauen.

Das Land Hessen hat im Jahr 2022 mit der flächendeckenden Erfassung des Radverkehrs begonnen, um Daten für den weiteren Ausbau des Radwegenetzes zu gewinnen, wie das Hessische Verkehrsministerium mitteilt. Seit März 2022 habe das Land nach und nach insgesamt 270 automatische Zählstellen an Straßen und Radwegen in Betrieb genommen.

Die Mittelbayerische Zeitung greift eine Mitteilung der Stadt Regensburg zur Austragung der 17. Fahrradkommunalkonferenz in diesem Jahr auf. Als Veranstaltungsort habe die Stadt das Marinaforum ausgewählt.

Der Hessische Rundfunk zieht in einem Video-Beitrag eine Bilanz der Radverkehrsförderung in Kassel der vergangenen fünf Jahre. Es habe sich viel getan, doch kritisiere der ADFC das Fehlen von physisch vom Autoverkehr getrennten Radwegen.

Die Stadt Leipzig will das Lastenrad-Mietsystem weiterführen, das sie im Rahmen des TINK-Netzwerks getestet hatte. Nach Angaben der Leipziger Zeitung ist das Projekt mit rund 3.000 Ausleihen über insgesamt 6.800 Stunden planmäßig Anfang Dezember ausgelaufen. Die Stadt habe jedoch eine Vereinbarung zum vorübergehenden Weiterbetrieb schließen können.

Die Stadt Augsburg will bis Ende des Jahres 2023 ein neues Mobilitätskonzept ausarbeiten, hält die Aichacher Zeitung fest. Dieses solle den bestehenden Gesamtverkehrsplan aus dem Jahre 1998 ablösen.

Die Zeitung nd greift die Einigung des Berliner Senats auf die letzten beiden Kapitel des Berliner Mobilitätsgesetzes auf. Die Förderung des Wirtschaftsverkehrs und der „sogenannten neuen Mobilität“ sollen demnach Gesetzesrang erhalten. Mit dem Mobilitätsgesetz solle der Umweltverbund dann Vorrang vor dem motorisierten Individualverkehr bekommen.

Die Berliner Morgenpost blickt auf Schrotträder und aufgegebene Fahrräder in Berlin. 2019 habe die Stadt in allen zwölf Bezirken knapp 4.000 Räder entsorgt.

Infrastruktur

Das Westfalen-Blatt informiert über eine Förderung eines durch Hövelhof führenden Abschnitts des Europaradwegs R1 bzw. der D-Route 3. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) stelle dafür mehr als 443.000 Euro zur Verfügung.

Nach Angaben der Offenbach-Post „tut sich beim Radschnellweg zwischen Hanau, Maintal und Frankfurt seit Jahren nichts, obwohl bereits seit 2019 die Machbarkeitsstudie“ vorliege. Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Frankfurt habe ihr Veto gegen einen Teil der Vorzugstrasse eingelegt. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain wolle die Radschnellverbindung nun abschnittsweise umsetzen.

Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet die „Verkehrswende in Sendling-Westpark“. Die Lokalpolitik des Münchner Stadtbezirks begnüge sich nicht mehr mit Fahrradstraßen, sondern fordere ganze Fahrradzonen am Westpark.

Der Bund fördert den Bau eines doppelstöckigen Fahrradparkhauses mit Platz für 120 Räder am Bahnhof der Stadt Finsterwalde, erläutert Niederlausitz aktuell.

Digitales & Innovation

Nach Angaben von Reset herrscht in der Wissenschaft „weitgehender Konsens, dass die CO2-Emissionen im Verkehr nur durch eine radikale Verkehrsverlagerung gesenkt werden können" – weg vom motorisierten Individualverkehr hin zum Umweltverbund. Die Nachhaltigkeitsplattform erläutert, wie mit Hilfe künstlicher Intelligenz zum Beispiel der ÖPNV oder Fuß- und Radwege besser an der tatsächlichen Nutzung ausgerichtet werden könnten.

Bürgerinnen & Bürger

Der ADFC Mönchengladbach zieht laut Radio 90,1 „eine gemischte Bilanz“ für das Jahr 2022. Demnach gebe es „noch viel Luft nach oben“, was die Fahrradfreundlichkeit in Mönchengladbach angehe.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Das Handwerk Magazin stellt die Vorteile des Einsatzes von Lastenrädern in Handwerksbetrieben vor.

Wissenschaft & Forschung

Logistikerinnen und Logistiker der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wollen innerhalb eines Jahres erforschen, ob es möglich ist, autonome Lastenräder mit dem Öffentlichen Personennahverkehr in Magdeburg zu verknüpfen, teilt die Universität mit. Künftig sollen die Mikromobile dann – von Fahrgästen angefordert – selbstständig eine Straßenbahnhaltestelle ansteuern und dort bereitstehen. Das Forschungsprojekt AMD-ÖPNV werde im Rahmen der Förderinitiative mFUND durch das BMDV gefördert.

Internationales

Die Generaldirektion Mobilität und Verkehr der Europäischen Kommission hat die Ergebnisse einer breit angelegten Studie zu den Mobilitätsgewohnheiten der Bürgerinnen und Bürger in der EU veröffentlicht. Demnach war 2021 das Auto weiterhin das meist genutzte Verkehrsmittel, gefolgt vom Fußverkehr. Nur in den Niederlanden sei Radfahren noch beliebter als das Zufußgehen.