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Medienlage vom 2.12.2022

Die während der Stadtradeln-Kampagne gesammelten Daten stehen den Teilnehmerkommunen nun kostenfrei zur Verfügung. Die belgische Stadt Gent hat durch die autofreie Gestaltung ihrer Innenstadt den Autoverkehrsanteil deutlich gesenkt und den Radverkehrsanteil erheblich gesteigert.

Zuletzt aktualisiert 2.12.2022

Politik & Verwaltung

Mehrere Medien greifen die Diskussion um die neue Berliner Parkgebühren-Ordnung auf, die zum Jahreswechsel auch das kostenfreie Parken von Fahrrädern auf Autoparkplätzen erlaubt. Nach Angaben der taz hat der Verein Changing Cities die Maßnahme gelobt. Insbesondere für Lastenräder könne die neue Regelung „eine echte Erleichterung werden“, wird Changing-Cities-Sprecherin Ragnhild Sørensen zitiert. Die Welt lässt Berlins Innensenatorin Iris Spranger zu Wort kommen, der zufolge Radfahrende nicht gegen Autofahrende ausgespielt werden dürfen.

Infrastruktur

Die Stadt Hanau errichtet im Stadtgebiet laut Sazbike künftig an Radwegen Dooring-Zonen. Dabei handle es sich um zusätzliche Abstände zwischen Radwegen und parkenden Pkw.

Die Leipziger Internetzeitung greift auf, dass der Freistaat Sachsen für die weitere Planung des sächsischen Teils des geplanten Radschnellwegs von Halle nach Leipzig eine Förderzusage über rund 1,95 Millionen Euro vom Bund erhalten habe. Das Interesse der Radfahrenden für die Schnellverbindung sei groß, doch noch stecke das gesamte Projekt in den Vorplanungen.

Bürgerinnen & Bürger

In NRW ist die Zahl getöteter Radfahrender bei Unfällen mit Pedelecs im ersten Halbjahr 2022 auf 27 gestiegen, berichtet Sazbike unter Berufung auf Daten des NRW-Innenministeriums. 2021 seien dies im selben Zeitraum zwölf Personen gewesen. Dreiviertel der Pedelec-Toten seien über 65 Jahre alt gewesen. NRW-Innenminister Herbert Reul habe seinen Appell wiederholt, ein Fahrtraining zu absolvieren.

Das Magazin Pedelecs & E-Bikes greift die Kritik des ADFC an der fehlenden Reform des Straßenverkehrsrechts und der reduzierten Mittel für den Radverkehrshaushalt 2023 auf.

Wissenschaft & Forschung

Die Teilnehmerkommunen an der Kampagne "Stadtradeln" erhalten über die Datenplattform „Radverkehr in Deutschland“ kostenfreien Zugang zu den aufbereiteten Fahrraddaten, die mit der Smartphone-App der Kampagne gesammelt wurden. Darüber informiert der Informationsdienst Wissenschaft in einer Pressemitteilung der Technischen Universität Dresden.

Nach Einschätzung der Unfallforschung der Versicherer (UDV) wird Tempo 30 innerorts „insgesamt gesehen nur einen geringen positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit haben“, hält Sazbike fest. Die UDV empfehle weitere Verbesserungen der Fahrzeugtechnik, der Fahrerassistenzsysteme und der Verkehrsinfrastruktur sowie Sicherheitskampagnen.

Eine Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse hat untersucht, wie viel sich die Deutschen im Alltag bewegen und welche Gründe es für mangelnde Bewegung gibt. Auf Platz eins der Ausreden falle demnach, dass zu weite Entfernungen Fußwege oder die Nutzung des Fahrrads ausschließen, schreibt der Volksfreund.

Internationales

Die taz stellt dar, wie die belgische Stadt Gent ihre Innenstadt autofrei gestaltet hat. Der Autoverkehrsanteil sei von 55 Prozent im Jahr 2015, also der Zeit vor der Veränderung der Innenstadt, auf heute 39 Prozent zurückgegangen, und der Radverkehr habe sich fast verdoppelt.

Laut Cycling Industry News hat sich die Zahl der Radfahrenden in London durch leichteren Zugang zu Radinfrastruktur deutlich erhöht.