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Medienlage vom 31.5.2022

Regionalmeldungen dominieren die heutige Medienlage zum Radverkehr. Die Stadt Gießen kommt nach einem Aktionstag zu dem Schluss, dass Autofahrende beim Überholen von Radfahrenden viel mehr Geduld mitbringen müssten. Stuttgart erhält seine dritte Fahrradstraße.

Zuletzt aktualisiert 31.5.2022

Politik & Verwaltung

In Gießen habe die Ordnungspolizei an einem Aktionstag erstmals kontrolliert, ob Kfz-Fahrerinnen und -Fahrer den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,5 m beim Überholen von Radfahrenden einhalten, schreibt das Sonntag Morgenmagazin. Verallgemeinert lasse sich nach Ansicht der Stadt Gießen sagen, dass Pkw beim regelkonformen Überholen in der Stadt mit mehr als der Hälfte ihres Fahrzeugs die zweite Fahrspur mitnutzen müssten oder die Fahrspur des Gegenverkehrs, fasst das Magazin die Erfahrungen zusammen. Autofahrende müssten „viel mehr Geduld mitbringen“.

Eichenzell plane die Installation von smarten Mobilitätsstationen als Modell für alle Kommunen im Landkreis Fulda, heißt es auf osthessen-news.de. Zur Förderung eines Pilotprojekts stünden 100.000 Euro zur Verfügung.

Infrastruktur

Heise Online zufolge „nimmt die Bedeutung von Radschnellwegen derzeit rasant zu“. Da sich der Ausbau der Radschnellwege „noch ganz am Anfang“ befinde, seien die gesetzlichen Rahmenbedingungen dazu „noch rudimentär“, schreibt das Nachrichten-Portal. In intensiv landwirtschaftlich genutzten Regionen gebe es auch immer wieder „massiven Widerstand der Landwirtschaft“. Den Durchbruch werde der Radverkehr erst erreichen, wenn es eine „radfahrergerechte Infrastruktur“ zumindest in Ballungsräumen gebe, erwartet das Portal.

Stuttgart erhalte derzeit seine dritte Fahrradstraße, erläutert die Stuttgarter Zeitung in ihrer Printausgabe. Die Stadt gebe jährlich 40 Euro pro Einwohnerin und Einwohner für den Radverkehr aus.

Nach Einschätzung der Heilbronner Stimme nehmen Autos „in unseren Städten zu viel Platz ein“. Das müsse sich ändern, damit die Verkehrswende gelinge, meint die Kommentatorin. Es gebe zwar begrüßenswerte Ansätze, wie beispielsweise günstigere Bus-Tickets oder teureres Parken in der Innenstadt. Insgesamt reichten diese Maßnahmen aber nicht aus. Der Ausbau der Radinfrastruktur verlaufe träge. Nur wenn sich die Erkenntnis durchsetze, dass das Privat-Auto „nicht mehr Verkehrsmittel Nummer eins in den Städten sein“ könne, werde es möglich sein, Straßen und öffentliche Parkplätze umzuwidmen - zum Beispiel zu Fahrradstraßen, hält die Zeitung fest.

Digitales & Innovation

Die Rheinische Post macht auf die Nutzung eines Elektro-Rollstuhlfahrrads in Heiligenhaus aufmerksam. Mithilfe einer elektrischen Kipprampe könnten Personen mit ihrem Rollstuhl einfach vorne am Rad rückwärts hinauffahren und würden dort angeschnallt. Bisher seien Menschen mit komplexen Behinderungen, die keine Restmobilität haben, von solchen Outdoor-Aktivitäten ausgeschlossen gewesen, erläutert die Zeitung.

Bürgerinnen & Bürger

Im Interview mit dem SWR fordert der Trierer ADFC-Vorsitzende Johannes Ulbrich Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in der Stadt.

Mit den Protesten gegen die geplante Tram-Nordtangente durch die Münchner Leopoldstraße befasst sich unter anderem die Süddeutsche Zeitung. Die Pläne ziehen auch Kritik des ADFC auf sich.

Bei einer Umfrage im Kreis Wesel habe ein Großteil der Befragten eine bessere Pflege der Radwege oder den Bau von neuen befürwortet, berichtet die Neue Ruhr Zeitung.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Frankfurt-live gibt einen Ausblick auf die Fahrradmesse Eurobike. Vom 13. bis 17. Juli werde die Stadt zur Eurobike City.

Wissenschaft & Forschung

Die Welt greift erneut die Ipsos-Studie zur Fahrradnutzung auf und konzentriert sich auf den internationalen Vergleich. In Deutschland nutzten 43 Prozent der Menschen das Fahrrad mindestens einmal pro Woche. Der weltweite Durchschnitt liege bei 35 Prozent.

Internationales

iNews ermutigt dazu, Mailand mit dem Fahrrad zu erkunden. Dank der 35 Kilometer an neuen Radwegen, die Mailand seit dem ersten Corona-Lockdown gebaut habe, und des innerstädtischen Tempolimits von 30 km/h sei das Fahrrad die beste Art, Italiens zweitgrößte Stadt zu erkunden. „Move over, Amsterdam“, schreibt das britische Nachrichtenportal im Titel.