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Medienlage vom 17.5.2022

Die Deutschen fuhren laut einer aktuellen Studie 2021 mehr Fahrrad und sehen Verbesserungsbedarf bei der Radinfrastruktur. Die Preise für Fahrräder und Zubehör sind im vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark gestiegen.

Zuletzt aktualisiert 17.5.2022

Politik & Verwaltung

In der Diskussion um das Neun-Euro-Ticket im ÖPNV habe der ADFC davor gewarnt, angesichts der erwarteten hohen Fahrgastzahlen die Fahrradmitnahme einzuschränken, berichten der Spiegel und andere. Der ADFC habe sich anlässlich einer Anhörung im Verkehrsausschuss des Bundestags generell skeptisch zum Neun-Euro-Ticket geäußert und eine längerfristige Verbesserung des Angebots gefordert. Laut Sazbike forderte der ADFC auch einen Ausbau der Fahrradparkplätze an Bahnhöfen.

Nach Angaben der taz (Printausgabe) hat der Stadtrat von Lüneburg dem Bürgerbegehren „Radentscheid Lüneburg“ zugestimmt. Die Zeitung spricht von einem „Teilerfolg für die Fahrradfans“, auch wenn noch unklar sei, welche Maßnahmen für den Radverkehr umgesetzt würden.

Die Deutsche Handwerks-Zeitung stellt das Projekt "Flottes Gewerbe" vor, in dessen Rahmen Kleinunternehmerinnen und -unternehmer in Karlsruhe und Stuttgart Lastenräder mit Elektroantrieb im Betriebsalltag testeten.

Infrastruktur

Der Tagesspiegel befasst sich mit den Trends rund um die „Mobilität der Zukunft“. Neben der Elektromobilität und dem Sharing wachse nichts „so schnell wie der Fahrradmarkt“. Dennoch dominiere in Berlin eine Infrastruktur, die zu großen Teilen in der Nachkriegszeit entstanden sei und das Leitziel der „autogerechten Stadt“ verfolge, hält die Zeitung fest. Das Problem sei allerdings erkannt. Unter anderem seien in Berlin mindestens 100 Kilometer Radschnellwege geplant.

Für das geplante Netz an Radschnellwegen in Hamburg liege nun auch die Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg von Tostedt nach Hamburg vor, notiert das Hamburger Abendblatt (Printausgabe). Insgesamt neun Radschnellwege rund um Hamburg sollen größere Entfernungen erschließen und Pendler zum Umsteigen motivieren, erläutert die Zeitung.

Die Kölner Universität habe für 6,3 Millionen Euro eine Radstation und Fahrradgarage gebaut, die Platz für fast 1.000 Räder biete, schreibt der Kölner Stadt-Anzeiger.

Laut dem NDR ist die Fahrradstraße zwischen Altona und der Hamburger Innenstadt nach mehr als einem Jahr Bauzeit eingeweiht worden.

Bürgerinnen & Bürger

Bei der eigenen Mobilität seien „vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern Flexibilität und Unabhängigkeit wichtiger als die Umweltfreundlichkeit“. So fasst die Wirtschaftswoche das Ergebnis einer Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands zusammen. Die TÜV Mobility Studie 2022 sei gestern in Berlin vorgestellt worden. Das eigene Auto bleibe „das Verkehrsmittel Nummer Eins“, hebt das Magazin hervor. Rund 72 Prozent der Befragten hätten angegeben, das Auto an einem gewöhnlichen Werktag zu nutzen. Das Fahrrad sei jedoch der „Hidden Champion“ unter den Mobilitätsformen, sagte TÜV-Verbandsgeschäftsführer Joachim Bühler nach Angaben der Abendzeitung München (Printausgabe). 32 Prozent der Befragten hätten angegeben, an einem „gewöhnlichen Werktag“ das Rad zu benutzen, verglichen mit 29 Prozent im Vorjahr. Verbesserungsbedarf werde bei der Radinfrastruktur gesehen und insgesamt bei der Verkehrswende hin zur Elektromobilität, ergänzt der MDR.

Die Initiative „Freie Lastenräder Bremerhaven“ setze sich für das Angebot von kostenlosen Leasing-Lastenrädern in Bremerhaven ein, erläutert Nord24. Die Initiative kooperiere dazu unter anderem mit dem ortsansässigen ADFC. Bis zum Sommer sei ein stadtinternes Verleihsystem geplant.

In München lade das Israelische Generalkonsulat in Gedenken an den Terroranschlag bei den Olympischen Spielen vor 50 Jahren für den 4. September Bürgerinnen und Bürger zu einer Gedenk-Fahrradtour ein, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Gemeinsam mit dem ADFC solle den Opfern durch die sportliche Betätigung gedacht werden.

Der Merkur stellt das Konzept des Green Nudging vor, das ohne Zwang und Verbote umweltfreundliches Verhalten fördere. Beispielsweise habe ein Unternehmen in seinem Buchungssystem für Dienstfahrzeuge die Verkehrsmittel mit dem geringsten CO2-Ausstoß nach oben gestellt, was die Buchungen von Elektrofahrrädern erhöht habe.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Die deutschen Fahrradhändler hätten im vergangenen Jahr den Rekordumsatz von 2020 wegen anhaltender Lieferkettenprobleme nicht erreichen können, berichten die FAZ und weitere Medien. Die Einnahmen im Geschäft mit Fahrrädern, Fahrradteilen und -zubehör seien preisbereinigt (real) um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, wie das Statistische Bundesamt gestern mitgeteilt habe. „Fahrräder bleiben beliebt – und knapp“, resümiert die Zeitung in der Überschrift. Die Zeit stellt heraus, dass die Preise für Fahrräder und Zubehör im vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark gestiegen seien: um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.