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Medienlage vom 16.5.2022

Die Bundesregierung arbeitet Medienberichten zufolge an einer nationalen Fußverkehrsstrategie. Mehrere deutsche Städte dämmen wegen höherer Energiekosten die Straßenbeleuchtung. Am vergangenen Wochenende haben in Kidical-Mass-Demonstrationen weltweit insgesamt 40.000 Menschen in 15 Ländern für ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht demonstriert.

Zuletzt aktualisiert 16.5.2022

Politik & Verwaltung

Die Bundesregierung arbeite an einer nationalen Fußverkehrsstrategie, berichtet die Berliner Zeitung unter Bezugnahme auf die Düsseldorfer Rheinische Post, die sich in ihrem Bericht vom Freitag auf eine Vorlage des BMDV beruft. Ziel sei es demnach, die Attraktivität und Sicherheit des Fußverkehrs zu erhöhen. So sei unter anderem im Gespräch, Ländern und Kommunen mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung des Straßenraums zu geben. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und der Fußgängerverband Fuss e.V. hätten die Pläne begrüßt, ergänzt die Zeitung. Auch der Stern berichtet darüber.

Im Lichte des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine dimmen einige deutsche Städte wegen höherer Energiekosten die Straßenbeleuchtung oder ändern die Beleuchtungszeiten, schreiben ZDF und Süddeutsche Zeitung in einem dpa-Beitrag. Die Medien stellen die Situation in mehreren Städten vor und halten fest, dass die Stadt Mainz über weitere Reduzierungen bei der Beleuchtung von Fuß- und Radwegen diskutiere. Intelligente Technik und Sensoren erlaubten zudem eine bedarfsorientierte Straßenbeleuchtung.

Die Berliner Grünen fordern in einem Fraktionspapier zum Thema Mobilität ein attraktiveres Angebot für das ÖPNV-Jahresabonnement. So werde etwa über die kostenlose Fahrradmitnahme diskutiert, schreibt die Welt.

Nach Angaben von vorsprung-online.de haben die Mitglieder des Strategieforums FrankfurtRheinMain beschlossen, ein länderübergreifendes Mobilitätskonzept für die Metropolregion FrankfurtRheinMain in Auftrag zu geben. Das Strategieforum sei mit Vertreterinnen und Vertretern aus Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg besetzt.

Der Tagesspiegel greift einen Bericht der Berliner Morgenpost zu bisher noch kaum genutzten finanziellen Mitteln aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ durch die Stadt Berlin auf. Andere Bundesländer wie Brandenburg oder Hamburg seien „viel weiter“, führt die Zeitung aus.

Der Bayerische Rundfunk dokumentiert die Diskussion um den Augsburger Mobilitätsplan.

Der Beitrag aus der Printausgabe der taz vom Freitag zum nordrhein-westfälischen Fahrradgesetz ist nun auch online verfügbar. NRW habe im November 2021 als erstes Bundesland ein Fahrradgesetz zur Verbesserung der Radinfrastruktur verabschiedet, ruft die Zeitung in Erinnerung.

Infrastruktur

Radio7 greift die Überlegungen von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann auf, in Stuttgart eine Fahrradschnellstraße des Schweizer Start-ups Urb-X zu testen. Der Fahrrad-Highway sei nun in der Region Stuttgart in Planung, heißt es auf der Webseite des Senders. Bei der Konstruktion in bis zu fünf Metern Höhe sei Holz das Hauptmaterial, das von einer Konstruktion aus Stahl gehalten werde.

Der FAZ zufolge treibt die Stadt Frankfurt die Mobilitätswende weiter voran und wolle auch die Töngesgasse als erste Straße in der Innenstadt umgestalten. Die Industrie- und Handelskammer und 17 Geschäftsinhaber hätten die Pläne nun in einem offenen Brief an Frankfurts Verkehrsdezernenten kritisiert.

Die Stadt Trier erhalte für den Ausbau der Radachse von Trier-Nord bis zum Trierer Hauptbahnhof Finanzhilfen des BMDV in Höhe von rund 1,62 Millionen Euro, notieren die Eifel-Mosel-Zeitung und andere Regionalmedien.

Der Kölner Stadt-Anzeiger erklärt, wie die neuen „Mobilstationen 2.0“ in Rhein-Berg funktionieren. Beim neuen Konzept soll es unter anderem möglich sein, auch ein Lastenrad auszuleihen. Die Stationen seien seit 2020 im Rahmen des NRW-Strukturförderprogramms "Regionale 2025" flächendeckend in Rhein-Berg eingerichtet worden und sollen noch mehr werden.

Die Rhein-Neckar-Zeitung thematisiert eine vom Bund geförderte Radwegschnellverbindung zwischen Wiesloch, Walldorf und Heidelberg.

Dem SWR zufolge baut die Stadt Kaiserslautern ihre erste Fahrradstraße.

In einem TV-Beitrag für die Sendung “Drehschreibe” machen vier ZDF-Reporterinnen und -Reporter den „Mobilitätscheck“ in der Stuttgarter Innenstadt. Das Quartett vergleicht das Fahrrad, das E-Bike, den E-Roller und das Carsharing-Auto.

Digitales & Innovation

Das Mountainbike-Magazin Bike klärt über den „Mega-Trend Systemintegration“ beim Fahrradbau auf. Dabei würden Rahmen und andere Bauteile zu einer Einheit verschmelzen. Das sei schick, leicht und schütze sensible Bauteile vor Schmutz und Verschleiß, berge aber auch Nachteile, hält das Magazin fest.

Bürgerinnen & Bürger

Die Stadtradeln-Kampagne bleibt prominent in den Lokalmedien. So dokumentiert etwa die WAZ das Thema mit Blick auf den Ennepe-Ruhr-Kreis.

Für Aufmerksamkeit sorgen außerdem die Veranstaltungen des Kidical-Mass-Aktionsbündnisses. Laut Sazbike haben am 14. und 15. Mai weltweit insgesamt 40.000 Menschen in 15 Ländern für ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht demonstriert.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Zwischen 2005 und 2021 habe sich der Fahrradbestand in Deutschland von 67 auf 81 Millionen Stück erhöht, zeigt die Welt in einer Grafik unter Berufung auf Zahlen von Statista und des Zweirad-Industrie-Verbands. Somit gebe es in Deutschland fast so viele Fahrräder wie Einwohnerinnen und Einwohner. „Deutschland ist ein Fahrradland, zumindest wenn man die hier vorhandenen Fahrräder zählt“, resümiert die Zeitung.

Wissenschaft & Forschung

Im Kontext der Forderungen nach einer autofreien Innenstadt in Berlin stellt der Focus die Arbeiten zweier schwedischer Forscherinnen vor, die statt reinen Verboten eine Kombination aus Anreizen und Einschränkungen (Stick-and-Carrot-Methode) empfehlen, um private Pkw aus Städten fernzuhalten.