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Medienlage vom 4.5.2022

Der ADFC fordert eine Verlängerung des Sonderprogramms „Stadt und Land“. Im Vorfeld der NRW-Landtagswahlen haben die Parteien über verkehrspolitische Themen diskutiert. Düsseldorf hat seine erste Mobilitätsstation eröffnet.

Zuletzt aktualisiert 4.5.2022

Politik & Verwaltung

Der ADFC hat gegenüber der taz eine Verlängerung des Sonderprogramms „Stadt und Land“ gefordert. Mit dem Förderprogramm habe das BMDV eine unglaubliche Dynamik beim Ausbau von Radfahrinfrastruktur in den Kommunen ausgelöst, erklärte ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider im Gespräch mit der Zeitung. Doch das Programm laufe bald aus. Finanzminister Christian Lindner müsse "jetzt mit dem Klimaschutzsofortprogramm eine auskömmliche Finanzierung bis 2030 für den Radverkehr sicherstellen“, fordert Schneider. Der Zeitung liegt eine Auswertung des ADFC vor, der zufolge zum Jahreswechsel 2021/22 bereits 70 Prozent des gesamten Etats des Sonderprogramms vergeben seien.

Nach Angaben der Welt haben im Vorfeld der NRW-Landtagswahlen Fachpolitikerinnen und -politiker der im Landtag vertretenen Parteien über verkehrspolitische Themen diskutiert. In einer öffentlichen Podiumsdiskussion der Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft in Düsseldorf seien die Gegensätze vor allem bei Fragen des städtischen Individualverkehrs deutlich geworden.

Die Sächsische Zeitung (Printausgabe) und andere Medien greifen die angedachte Kooperation des Landes Baden-Württemberg mit einem Schweizer Start-up auf, das Bike-Highways baut. Diese Radwege würden in fünf Metern Höhe über dem bestehenden Verkehr in einem Stecksystem aus vorgefertigten Modulen gebaut, erläutert die Sächsische Zeitung. Die Technologie solle bei einem Radschnellweg in Stuttgart zum Einsatz kommen, um zu zeigen, was technisch möglich sei, kündigte demnach Landesverkehrsminister Winfried Hermann an. Die Wirtschaftswoche zeigt in einer Bilderstrecke Beispiele für Radinfrastruktur in mehreren Metern Höhe über dem Straßenniveau.

Im Interview mit der Sächsischen Zeitung spricht Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert unter anderem über den Radverkehr in der Stadt. Hier habe er „erheblich eingegriffen“, weil ihm die Entwicklungen „nicht schnell genug vorankommen“, erklärt Hilbert. „Ich möchte eine leistungsfähige Rad-Infrastruktur mit Radvorrangrouten.“ Auch mit den Klimaschutzbemühungen in Dresden sei er „wirklich nicht zufrieden“, meint Hilbert.

Das Nachrichtenportal Magdeburger News fasst das gestrige Interview von ADAC-Präsident Christian Reinicke mit der WAZ zusammen und stellt heraus, dass der ADAC autofreie Sonntage ablehne. Der Automobilclub wolle sich aber auch mehr auf das Fahrrad konzentrieren und beispielsweise seine Pannenhilfe für das Rad ausweiten.

Der Bonner General-Anzeiger fordert in einem Kommentar mehr Sicherheit für Radfahrende im Rhein-Sieg-Kreis und mehr Kontrollen zum Beispiel von Überholvorgängen durch Autos.

Infrastruktur

Der WDR, die Rheinische Post (Printausgabe) und Antenne Düsseldorf stellen die erste Mobilitätsstation in Düsseldorf vor. Die gestern eröffnete Station sei mit einer Schließanlage für Fahrräder, zwei Carsharing-Parkplätzen und einer Abstellfläche für Lastenräder sowie für E-Roller ausgestattet, erläutert der WDR. Insgesamt seien in der Stadt 100 solcher Knotenpunkte für mehrere Verkehrsmittel geplant. Der Bevölkerung solle so der Umstieg vom Auto zum ÖPNV oder Sharing-Fahrzeugen erleichtert werden, erklärte den Berichten zufolge NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes bei der Eröffnung.

Ein Pop-Up-Radweg auf der Dresdner Carolabrücke sorgt nach Angaben der Dresdner Neuesten Nachrichten (Printausgabe) für Unmut. Eine der vier Fahrspuren auf der Brücke sei im Rahmen einer Demonstration der Initiative „Verkehrswende Dresden“ für zwei Tage zu einem Radweg umgewidmet worden. Wegen der daraus entstandenen zahlreichen Staus werde der Radweg von Seiten der FDP und CDU kritisiert. „Hier nimmt eine rücksichtslose Radfahrlobby ohne Not und Anlass die ganze Stadt für ihre individuellen Ziele in die Haftung“, wird Holger Zastrow zitiert, Vorsitzender der FDP-Stadtratsfraktion. CDU-Stadtrat Veit Böhm habe die Aktion als „unnötig“ bezeichnet.

Die Berliner Morgenpost greift den Abschlussbericht der Berliner Senatsverwaltung zum Verkehrsversuch auf der Berliner Einkaufsmeile Friedrichstraße auf und stellt die Kritik der CDU an dem neuen Konzept heraus. Die Zukunft der Friedrichstraße müsse zur „Chefsache“ im Senat werden, habe der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Berlin, Oliver Friederici, gefordert.

Bürgerinnen & Bürger

Weiterhin machen zahlreiche regionale Medien auf die Aktionen „Stadtradeln“ und „Mit dem Rad zur Arbeit“ aufmerksam.

Die Initiative „Radentscheid Essen“ habe in einer symbolischen Aktion einen zugewachsenen Radweg freigelegt, erläutert die WAZ in ihrer Printausgabe. Ziel sei es gewesen, den schlechten Zustand vieler Radwege aufzuzeigen. Die Initiative wolle dem zuständigen Landesbetrieb Straßen.NRW auch eine beispielhafte Rechnung über den Arbeitsaufwand zukommen lassen.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Im Interview mit der Leipziger Volkszeitung (Printausgabe) spricht Christian Morgenroth, Chef des Fahrradgroßhändlers Lucky Bike, über den Boom bei E-Bikes, den ungebrochenen Trend zu gebrauchten Rädern, weitere Filialen im Osten und das Leipziger Fahrradnetz.

Wissenschaft & Forschung

Eine Studie in Belgien kommt zu dem Schluss, dass Radfahrende auf Speed-Pedelecs oft deutlich langsamer unterwegs seien als erlaubt, schreibt Cycling Industry News.

Internationales

Dem New Zealand Herald zufolge will die Stadt Auckland fahrradfreundlicher werden. Verkehrsplanerinnen und -planer wollten unter anderem die Radinfrastruktur stark ausbauen, verpflichtendes Fahrradtraining an Schulen einführen und Steuervorteile auf Dienstwagen abschaffen. Wegen der veranschlagten Kosten sei der Plan umstritten.