Navigation und Service

Medienlage vom 29.4.2022

Der Radwegeausbau in Sachsen kommt einem Bericht zufolge nur langsam voran. Laut einer aktuellen Umfrage findet fast jede/r zweite Angestellte Dienstradleasing attraktiv. Berliner Regionalmedien befassen sich mit dem geplanten Radfahrverbot auf der Friedrichstraße. Nach wie vor ist die Aktion „Stadtradeln“ aufgrund des nahenden Starts sehr präsent in den Lokalmedien.

Zuletzt aktualisiert 29.4.2022

Politik & Verwaltung

Die Sächsische Zeitung macht in ihrer Printausgabe auf das Ergebnis einer kleinen Landtagsanfrage in Sachsen aufmerksam: Von den 540 Kilometern Radweg, die die laut einer Fahrradkonzeption des Sächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr vom Jahr 2014 bis 2025 neu zu bauen seien, seien erst 83 Kilometer fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Damit sei das Ziel beim Ausbau von Radwegen „verfehlt“, urteilt die Zeitung. Der ADFC sehe einen Grund für das langsame Tempo in fehlendem Personal und fordere die Einstellung von mehr Planerinnen und Planern für den Radverkehr. Das sächsische Verkehrsministerium habe betont, dass es je nach Komplexität, Länge der Strecke, örtlichen Verhältnissen sowie Widerstand von Betroffenen gegen das Vorhaben sieben bis zehn Jahre vom Planungs- zum Baubeginn dauern könne, hält die Zeitung fest.

Der Landtag von Sachsen-Anhalt wolle prüfen, ob die Polizei nach mehr als zehn Jahren Pause wieder eine Fahrradstaffel aufbaue, schreibt die Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Printausgabe. Ein entsprechender Antrag der Grünen befinde sich nun im Innenausschuss zur Beratung.

Sazbike zufolge hat NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart den Fahrradteile-Hersteller Wilhelm Humpert besucht. Die Fahrradbranche und der Fachkräftemangel hätten im Fokus der Gespräche gestanden.

Der ADFC habe mit Unterstützung von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt die spannendsten internationalen Ideen zur Verkehrswende aufgearbeitet, heißt es auf dem Portal pedelec-elektro-fahrrad.de in einer Pressemitteilung. Es brauche einen starken politischen Willen zur Umgestaltung der Straßen, hält das Portal ein zentrales Ergebnis des Projekts InnoRADQuick fest.

Infrastruktur

Berliner Regionalmedien und Heise Online greifen den geplanten Umbau der Berliner Friedrichstraße zur Fußgängerzone auf. Die Senatsverwaltung habe bestätigt, den Verkehrsversuch einer autofreien Friedrichstraße nun um ein Fahrradfahrverbot zu erweitern. Die Idee einer Flaniermeile mit einem breiten Fahrradstreifen in der Mitte habe nicht funktioniert, so die Senatsverwaltung. Radfahrende sollen demnach künftig die parallel zur Friedrichstraße verlaufende Charlottenstraße nutzen, die zu einer Fahrradstraße ohne Kfz-Durchgangsverkehr werden solle. „Mobilitätswende gelingt nur, wenn wir offen sind fürs Ausprobieren – und dann aber auch konsequente Entscheidungen treffen“, wird Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch von der Berliner Zeitung (Printausgabe) zitiert. Die FDP warne nun vor einem Verkehrschaos, führt die Zeitung aus. Der Berliner Morgenpost (Printausgabe) zufolge gibt es von der Opposition „harsche Kritik“ an den neuen Plänen. Über das Thema berichten auch der Tagesspiegel, B.Z. Berlin (Printausgabe) und das Berliner Abendblatt.

Auch für die Berliner Kantstraße liegt laut der Berliner Woche ein neues Verkehrskonzept vor. Neben einer Busspur sei auch ein geschützter Radweg geplant, gibt die Zeitung die Entscheidung der Senatsmobilitätsverwaltung wieder. Die FDP kritisiere das Vorhaben allerdings aufgrund mangelnder Absprache mit den Anrainern und dem Bezirk.

Das Hamburg Magazin bringt eine Pressemeldung des Hamburger Senats zum Lückenschluss der Veloroute 4 zwischen Alsterufer und Jungfernstieg.

Laut der Leipziger Volkszeitung (Printausgabe) lässt die Stadt seit Donnerstag die Radspuren auf dem Leipziger Ring grün färben, um die Verkehrssicherheit für Radfahrende zu erhöhen. Baubürgermeister Thomas Dienberg setze ein Urteil vom Oberverwaltungsgericht um, laut dem der City-Ring auch für Radfahrende nutzbar gemacht werden müsse, erläutert die Zeitung. Die grüne Farbe werde exklusiv für Markierungen des Radverkehrs in der Innenstadt verwendet. Die verkehrstechnischen Änderungen seien allerdings „ein Reizthema in Leipzig“.

Nach Angaben der Stuttgarter Zeitung (Printausgabe) wächst das Fahrrad- und Pedelec-Verleihsystem Regio-Rad Stuttgart. Allein in Stuttgart könnten mittlerweile mehr als 900 Fahrräder und Pedelecs an insgesamt 117 Stationen ausgeliehen werden. Jetzt seien neue Stationen hinzugekommen, erläutert die Zeitung.

Die Stadt Köln macht auf Pläne für eine Radpendlerroute zwischen Bergisch Gladbach und Köln aufmerksam.

Die Stadt Dortmund will die Hellwegachse rad- und fußverkehrsfreundlich umgestalten und hat sich dazu von Leipzig, Kassel und Berlin inspirieren lassen.

Bürgerinnen & Bürger

„Fast jeder zweite Angestellte findet Dienstradleasing attraktiv“, überschreibt Sazbike einen Beitrag zu einer Umfrage zum Thema „Dienstradleasing und nachhaltige Mobilität“ unter deutschen Arbeitnehmenden.

Kurz vor dem offiziellen Start des bundesweiten Radfahrwettbewerbs „Stadtradeln“ am 1. Mai teilt auch die baden-württembergische Landesregierung ihre Teilnahme mit. Die Begeisterung der Kommunen des Landes sei so hoch wie nie. Verkehrsminister Winfried Hermann sei persönlich am Start. Auch eine Vielzahl von Lokalmedien aus anderen Regionen berichtet nach wie vor über die Aktion. So informiert beispielsweise die WAZ über die Teilnahme des Kreises Wesel, während die Rheinische Post auf die Teilnahme der Stadt Ratingen hinweist.

Der Bayerische Rundfunk greift in der Glosse „Ende der Welt“ von Bayern 2 den Aufruf des ADAC auf, langsamer Auto zu fahren und mehr zu Fuß zu gehen oder Rad zu fahren. Ein allgemeines Tempolimit sei allerdings „für deutsche Autobauer die unheilige Kuh, die schnellstens vom Eis gerammt werden muss“.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Die Kölnische Rundschau geht auf die Lieferengpässe im Fahrradhandel ein und titelt „Lange Wartezeiten, hohe Preise – Fahrräder bleiben ein knappes Gut im Handel“.