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Medienlage vom 28.4.2022

Der ADAC hat in einem offenen Brief seine Mitglieder aufgefordert, im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Treibstoff zu sparen. Leitmedien greifen das Thema auf und heben mehrfach den Aufruf zum Radfahren hervor. Der Regionalverband Ruhr lässt sein Radwegenetz von Rad-Rangern kontrollieren.

Zuletzt aktualisiert 28.4.2022

Politik & Verwaltung

Baden-Württemberg fördert nach Angaben des Behörden Spiegels derzeit 115 Fachkräfte für nachhaltige Mobilität, die in den Kommunen Mobilitätsprojekte anstoßen, planen und umsetzen sollen. Die Fachkräfte würden für insgesamt mindestens vier Jahre beschäftigt, wovon das Land die Personalkosten der ersten beiden Jahre vollständig übernehme.

Die Radwege des Regionalverbands Ruhr sollen in Zukunft von Rad-Rangern mit Lastenrädern kontrolliert werden. Der WAZ zufolge solle mit den neuen Stellen das Signal gesendet werden, dass sich aktiv um das 1.200 Kilometer umfassende Radwegenetz gekümmert werde. Der WDR berichtet ebenfalls über das Thema.

Dem Westfalen-Blatt zufolge lässt der Kreis Minden-Lübbecke derzeit ein umfassendes Radverkehrskonzept entwickeln. Das Nachrichtenportal Landeszeitung geht auf Planungen für das Mobilitätskonzept in Lüneburg ein.

Infrastruktur

In Hamburg soll laut der Hamburger Morgenpost die Pop-Up-Bikelane in der Hafencity beibehalten werden. Der seit einem Jahr laufende Verkehrsversuch habe so positive Ergebnisse erzielt, dass die Verkehrsbehörde die Strecke nun ab dem Herbst verstetigen wolle. Auch eine entsprechende Online-Umfrage habe gezeigt, dass drei Viertel der Befragten sich durch die rund drei Meter breite Radstrecke sicher bis sehr sicher fühlten.

Die autofreie Friedrichstraße in Berlin werde bald zur Fußgängerzone, will die Berliner Morgenpost (Printausgabe) von mehreren Quellen erfahren haben. Der Fahrradverkehr solle über die Charlottenstraße geführt werden. Konkret wolle Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch am Montag den Abschlussbericht zum Projekt der autofreien Friedrichstraße und ein neues Konzept vorstellen.

Die Berliner Morgenpost (Printausgabe) geht auf „Berlins teuersten Radschnellweg“ ein: Der Radschnellweg „Panke-Trail“ solle auf rund 18 Kilometern von Karow bis ins Zentrum Berlins führen. Es handele sich bei diesem Vorhaben mit Kosten von 81,8 Millionen Euro um das bisher teuerste Projekt seiner Art. Gerade für die stark wachsenden Ortsteile wie Buch, Blankenburg oder Französisch Buchholz wäre der Panke-Trail „ein Schlüsselprojekt bei der Verkehrswende“, hält die Zeitung fest.

Die Sächsische Zeitung widmet sich in ihrer Printausgabe der Frage, warum sicherere Radwege in Dresden so lange auf sich warten lassen. In den vergangenen Jahren seien bereits mehr als 90 Projekte erfolgreich umgesetzt worden, die für mehr Sicherheit für Radfahrende sorgen sollten. Weitere 125 Radwegprojekte sollten folgen, doch die Planungen für diese Bauprojekte dauerten laut dem ADFC Dresden zu lange.

Digitales & Innovation

Die Schwäbische Zeitung stellt die Lösung eines Start-ups vor, Fahrräder „in luftiger Höhe“ zum Beispiel an einer Gebäudewand zu parken.

Bürgerinnen & Bürger

Der ADAC wendet sich in einem offenen Brief an seine Mitglieder und fordert sie im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Treibstoffsparen auf. Ziel sei es, die Abhängigkeit von russischen Energie-Importen zu reduzieren. In dem Brief fordern ADAC-Präsident Christian Reinicke und ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand für das ADAC-Präsidium die mehr als 21 Millionen Mitglieder des Verbands auf zu prüfen, ob und auf welche Pkw-Fahrten sie verzichten könnten und ob der ÖPNV, das Rad oder Zufußgehen nicht Alternativen wären. Der Aufruf wird von der Mehrheit der deutschen Leitmedien aufgegriffen, die mehrfach den Aufruf zum Radfahren hervorheben. So berichten unter anderem die Tagesschau, Spiegel Online, das Handelsblatt, der Tagesspiegel und der Bayerische Rundfunk.

Dem SWR zufolge hat Heidelberg in Baden-Württemberg die geringste Privatwagen-Dichte. Die Stadt führe das auf ihre Verkehrsplanung zurück. Mit Bus und Bahn oder dem Fahrrad komme man in Heidelberg schnell ans Ziel, gibt der Rundfunk die Stadt wieder. Mit dem Thema befasst sich auch die Rhein-Neckar-Zeitung.

Der Merkur beleuchtet die Arbeit des Pfarrers Jürgen Nitz beim Ausbau von Radpilgerrouten in Bayern.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Der japanische Komponentenhersteller Shimano sehe Anzeichen einer Abkühlung des weltweiten Fahrradbooms, berichtet Sazbike. Lediglich in Europa bleibe die Nachfrage nach Fahrrädern und fahrradbezogenen Produkten stabil, da die Regierungen den Radverkehr weiter förderten, teilte Shimano demnach bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Jahresquartal mit.

Internationales

Das Portal Klimareporter stellt europäische Vorreiter der Verkehrswende vor und zieht Schlussfolgerungen.

Die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ gibt es auch in Liechtenstein. Die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer veranstalte die Kampagne laut Radio Liechtenstein zusammen mit der Regierung und dem Verkehrs-Club Liechtenstein.

In einem Online-Mediengespräch habe Ulrich Leth vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien die österreichische Mobilitätspolitik „das größte Sorgenkind der Klimaschutzpolitik“ und gleichzeitig ein Paradebeispiel für Scheinklimaschutz genannt, berichtet der ORF. Autobahnen würden in „Stadtstraßen“ umbenannt, riesige Lücken im Radwegenetz Wiens nur langsam geschlossen, gleichzeitig aber jede Maßnahme für den Radverkehr groß abgefeiert, so Leth.

Der Trierische Volksfreund greift die Vorstellung des nationalen Mobilitätsplans 2035 in Luxemburg durch François Bausch auf, Minister für Mobilität und öffentliche Bauten. „Wir müssen das Fahrrad zum zweiten vollwertigen Individualverkehrsmittel machen“, wird Bausch zitiert.