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Medienlage vom 26.4.2022

Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche haben das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt gemeinsam innovative Mobilitätsaktionen ausgezeichnet. Der geplante fahrradfreundliche Umbau der Berliner Schönhauser Allee erfährt ein großes Medienecho. Radverkehrsprofessorin Heather Kaths hat der Westfalenpost ein Interview gegeben.

Zuletzt aktualisiert 26.4.2022

Politik & Verwaltung

Fürstenfeldbruck, Karlsruhe, Kassel und Leipzig haben den nationalen Preis der Europäischen Mobilitätswoche gewonnen, berichtet Stadt 4.0 auf Basis einer Pressemitteilung. Gestern seien die Gewinneraktionen des ersten bundesweiten Wettbewerbs der Europäischen Mobilitätswoche ausgezeichnet worden. Der Wettbewerb werde vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt gemeinsam ausgerichtet.

Der Focus greift die Umfrage zur Mobilitätsstrategie der Stadt München auf und hält fest, dass „Fahrrad-Fans“ eine „Verschwörung von Autofahrern“ witterten.

Obwohl die Förderung des Landes zu Ende gehe, werde das Badische Bühl seine Infrastruktur weiter fahrradfreundlich ausbauen, erläutern die Badischen Neuesten Nachrichten. Als „Radkultur-Kommune“ hatte die Stadt 50.000 Euro aus Stuttgart erhalten und 25.000 Euro selbst beigesteuert. Viele Angebote würden nahtlos fortgeführt, und weitere Radwege seien in Planung.

Infrastruktur

Zahlreiche Medien gehen auf den geplanten Umbau der Schönhauser Allee in Berlin ab Ende dieses Jahres ein. Geplant seien etwa breitere geschützte Fahrradstreifen auf einem Abschnitt von rund 720 Meter, schreibt die Berliner Zeitung. Verkehrssenatorin Bettina Jarasch habe die Pläne gemeinsam mit Berlin-Pankows Verkehrsstadträtin Manuela Anders-Granitzki präsentiert. Insgesamt solle die Straße mehr auf Fußgängerinnen und Fußgänger sowie auf Radfahrende ausgerichtet werden. Autostellplätze werde es auf diesem Abschnitt nicht mehr geben. Die B.Z. (Printausgabe) spricht von einem „Radikal-Umbau“ der „wichtigsten Geschäftsstraße“ des Prenzlauer Bergs. Die Bild Berlin-Brandenburg titelt in ihrer Printausgabe „Radfahrer-Traum, Autofahrer-Alptraum“. Die taz ergänzt, es werde laut der Planung auch weniger Platz für den Öffentlichen Nahverkehr vorhanden sein. Über das Thema berichten auch N-TV, der Tagesspiegel und weitere Lokalmedien.

Die Sächsische Zeitung macht darauf aufmerksam, dass der Radschnellweg entlang der B6 von Bautzen nach Görlitz schon seit Jahren geplant sei, aber nicht „in die Gänge“ komme.

Der Focus übernimmt ein Stück der Deister- und Weserzeitung zum 30-jährigen Jubiläum des Weser-Radwegs.

Bürgerinnen & Bürger

Zahlreiche Lokalmedien machen erneut auf die Aktionen „Stadtradeln“ und „Mit dem Rad zur Arbeit“ aufmerksam.

In Bad Waldsee werde am kommenden Samstag die Auftaktveranstaltung für ein Abstandsmessprojekt stattfinden, kündigt die Schwäbische Zeitung an. Durch ans Fahrrad montierte Sensoren könne der Abstand zwischen dem Rad und überholenden Autos gemessen werden. Die Sensoren verleihe der Landesverband des ADFC im Rahmen seiner Kampagne „Mit Abstand sicher“.

Wissenschaft & Forschung

Im Interview mit der Westfalenpost fordert Heather Kaths, Deutschlands erste Professorin für Radverkehr, dass sich Verkehrsplanung zuerst am Fahrrad orientieren müsse. Das Fahrrad werde bei der Verkehrsplanung immer erst zum Schluss betrachtet. “Das muss sich in Zukunft ändern”, so Kaths, die an der Bergischen Universität in Wuppertal forscht. Derzeit baue sie einen Fahrradsimulator, der es ermöglichen solle, virtuell durch jede beliebige Stadt zu fahren. Die Universität plane zudem einen Masterstudiengang „Cycling Futures“ ab 2023. Die Voraussetzungen für mehr Radverkehr seien in Deutschland „noch nie so gut“ gewesen, meint Kaths. In den Kommunen fehle es jedoch derzeit noch an Mut, wie in Barcelona oder Paris ganze Straßen für Autos zu sperren.

Internationales

Sazbike greift die geplante stärkere Förderung des Radverkehrs in Luxemburg auf. Mobilitätsminister François Bausch habe den Mobilitätsplan des Landes bis 2035 vorgelegt. „Wir brauchen für das Fahrrad eine gleichwertige Infrastruktur wie für das Auto oder andere Verkehrsmittel“, wird Bausch zitiert.